Der Sumpf des ungedeckten Monopol-Zwangsgelds ist der Ursprung fast aller heutigen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fehlentwicklungen. Die Austrocknung dieser Quelle ist die einzige effektive Widerstandsoption. Ein kommentierter Überblick.

Viele nach geistiger und wirtschaftlicher Freiheit lechzenden Zeitgenossen verzweifeln zunehmend an der intellektuellen Verarmung unserer Gesellschaft, an der politisch hyperkorrekten Lügensprache der Medien und der Politik bei gleichzeitiger immer umfassenderer Gängelung der Menschen durch alle vier Organe unserer Maximalstaaten und ihrer korrumpierten Vertreter. In einem Interview mit „eigentümlich frei“ antwortete der Schriftsteller Akif Pirinçci auf die Frage „Aber wie kommen wir zu Ihrem Ideal, dem libertären Minimalstaat?“ resigniert wie folgt: „Sehr schwierig. Jedenfalls nicht über Parteien [denn die werden immer zu Umverteilern]. Zudem denken die Leute so verkorkst. Deshalb trinke ich auch so viel Rotwein.

Pirinçci versteckt seinen sehr realen Frust hier nur mühsam hinter überspitzendem Zynismus. Und er ist damit nicht alleine: Viele Wertkonservative, Freiheitliche, Klassisch-Liberale oder Libertäre (die meisten langfristig orientierten Goldkäufer zählen sich zu mindestens einer dieser Gruppen) resignieren zusehends angesichts des Beharrungsvermögens eines immer totalitäreren Gesellschaftssystems, das nach objektiven Kriterien bereits zusammengebrochen sein müsste: Entweder unter der Eigenlast der systemimmanenten Dauerlügen oder durch eine aktive Revolution der Inflations-Verarmten und vom Maximalstaat gegängelten Untertanen bzw. EURo-Bürgen. Die Bundestagswahl mit dem nur unzureichenden Erfolg der wenigstens ansatzweise kritischen Kräfte [„Nein zu diesem Euro…“] hat dabei eine weitere Hoffnung, mit der Wahl wenigstens einen symbolischen Widerstands-Akt erleben zu können, zunichte gemacht. Im Folgenden wird darum der Frage nachgegangen, warum fast alle Widerstände gegen unser auf inzwischen allen Ebenen verlogenes und betrügendes System offenbar vergebens sind. Und warum nur (!) konsequente Aufklärung über unser Betrugsgeld mit der Aufforderung, daraus auszusteigen, ein erfolgversprechender und zugleich marktkonformer Ansatz ohne Utopien, ohne Gewalt, ohne Menschenkonstruktivismus und ohne Menschengängelung sein kann. :!:

Die von mir seit über zwölf Jahren unverändert vertretene Haupt- und Dauerthese lautet: Nur über eine Gesundung des Geldsystems kann die Wirtschaft und letztlich die Gesellschaft wieder gesunden. Alle anderen (bereits getesteten oder auch nur rein theoretischen) Widerstandshandlungen sind entweder unpraktikabel, wenig zielführend oder anderweitig unzulänglich. Die untenstehende Tabelle wagt eine (sicherlich zuspitzende) Einordnung aller denkbaren Optionen des Widerstands bzw. der Systemreform. Die Messlatte dabei ist das Ziel der größtmöglichen Freiheit für möglichst viele; definiert als Handlungsfreiheit (von Individuen – aber auch von familiären und nationalen Schicksalsgemeinschaften) im wettbewerblichen Sinne; eingegrenzt nur durch die zwei realistischerweise unverzichtbaren Aufgaben des idealtypischen Minimalstaats – also die Verteidigung des Territoriums nach außen und die Verteidigung des Rechts nach innen.

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Zu 1. „More of the same“: Noch mehr Rettung per „alternativloser“ monetärer Planwirtschaft:
Der heutige Status Quo der von den Notenbanken inzwischen fast zu 100% gelenkten und finanzierten „Märkte“ und Gesellschaften. Es ist die Option der noch gesteigerten Fortsetzung der Kreditgeldvermehrung aus dem Nichts innerhalb des unverändert weiterbestehenden Falschgeldsystems. Und es ist die Option der Konkursverschleppung durch Falsch- oder Nichtbilanzierung von erst später (dafür aber ganz sicher) zahlungswirksamen „Garantien“ und Bürgschaften. Vorläufige System-„Rettung“ des zunehmend totalitären und künstlichen Maximalstaats auf Kosten der Allgemeinheit und der Freiheit und unter Herbeiführung einer ständig gesteigerten Fallhöhe beim letztlich unvermeidlichen Systemende.
Gesamtbeurteilung: ungeeignet.

Zu 2. Rhetorisch behauptete wirtschaftliche Schein-Liberalität:
An sekundären und irrelevanten Stellschrauben rhetorisch wohlklingend drehende Feigenblattpolitik; im Währungs-, Wirtschafts- und EUR-Rettungsbereich dabei sogar die Planwirtschaft mittragend.
Gesamtbeurteilung: ungeeignet.

Zu 3. Revolution [Militanter Ansatz; meist kommunistisch, fundamentalreligiös oder nationalistisch motiviert]:
Sind die Ergebnisse solcher Revolutionen wünschenswert? Wohl kaum bei freiheitlicher Stoßrichtung. Zudem ist eine opferreiche Revolution ohne zentrale Steuerung, teure Finanzierung und ohne Massenmotivation (etwa verbreitete Hungersnot) nicht von unten organisierbar.
Gesamtbeurteilung: ungeeignet – wenn auch nach einem unkontrollierten Systemcrash nicht ganz ausschließbar.

Zu 4. „Monetative“: Geldmonopol beim Staat, erzwungen durch den Staat:
Staatliches und per innerer Logik zentralistisch-planwirtschaftliches Zwangsgeld ist (wie heute das private) nur mit „gesetzlicher“ Monopolgewalt und/oder durch Gehirnwäsche und Umerziehung der Menschen durchsetzbar. Die Menschen wissen intuitiv um die uferlose Inflationierbarkeit auch dieses Geldsystems. Und es ist auch moralisch nicht einzusehen, dass der Staat auf Kosten der Bürger durch Geldschöpfung aus dem Nichts die Seigniorage (den Geldschöpfungsgewinn) einstreicht.
Gesamtbeurteilung: ungeeignet – im Sonderfall des Freigelds ohne Monopolzwang zwar nicht totalitär; aber als „Schrumpfgeld“ dann definitiv überregional nicht wettbewerbsfähig.

Zu 5. Verbesserungen des EUR-Systems ohne fundamentalen Geld- und Politik-Systemwechsel:
Der AfD-Ansatz [„Nein zu DIESEM Euro“]: An der richtigen Stellschrauben drehend (EUR-Falschgeldsystem) und damit z.T. zielführend – aber letztlich nicht ausreichend ohne konsequenten Geldsystemwechsel. Zudem ist fraglich, ob die Parallelgeldidee (Mark UND Euro) oder der Nord-Süd-Euro umsatzbare Alternativen wären.
Gesamtbeurteilung: teilweise zielführend.

Zu 6. Individuelle Auswanderung / physische Emigration / Staatsverweigerung:
Nur individuell zielführend; nicht gesamtgesellschaftlich. Und auch nur bedingt machbar. Welche real existierenden Minimalstaaten gäbe es denn heute als Alternative? Ein Massenexitus hätte zwar tatsächlich gesamtgesellschaftliche Wirkung (DDR bis zum 13. August 1961) – dies ist aber derzeit kaum zu erwarten.
Gesamtbeurteilung: teilweise zielführend.

Zu 7. Umfassende Staatsablehnung / reiner „Voluntarismus“ / Sezession ins Private / Aufbau einer „Privatrechtsgesellschaft" [verschiedene anarcholibertäre Ansätze]:
Entweder nur einzelnen Individuen mit Eremiten-Eigenschaften möglich. Oder bei kollektiver Sezession nur gegen gewaltigen Widerstand möglich. Zudem Bürgerkriegs-Gefahr im Falle konkurrierender (Privat-)Rechtssysteme auf demselben Territorium. Nie hat es eine Gesellschaft gegeben, in der dieses auf Dauer friedlich funktioniert hätte. Die PRG-Ansätze setzen gleich zu Beginn bei ihrer Einführung faktisch ihre Protektion durch ein (in der PRG aber abgelehntes) Gewaltmonopol einer das Privatrecht garantierenden Einheit voraus (Paradoxon der PRG). Zudem setzen sie ein weltweites „neues Bewusstsein“ neuer, völlig selbstbestimmter, autarker, und Privatrechts-affiner Menschen voraus und sind damit entweder utopisch oder menschenkonstruktivistisch.
Gesamtbeurteilung: teilweise zielführend, da die 100%ige Freiwilligkeit individueller Handlungen und die staatsfreie Marktwirtschaft durchaus als anstrebenswerte Ideale dienen können. Der Minimalstaat wäre die 90%ige Umsetzung dieses Ideals.

Zu 8. Abschaffung der politischen Parteien / Problemlösung per wettbewerblichem Findungsprozess / weitgehend entmachteter Minimalstaat / Ausübung der Restmacht direktdemokratisch:
Alles sehr hilfreich – aber vermutlich ohne Geldsystemwechsel nicht dauerhaft, da weiterhin kollektive Korruption durch „soziale“ Wohltaten möglich bleibt und damit dauerhaft die Gefahr besteht, dass eine finanziell korrumpierte und dadurch sedierte Mehrheit die per Monopolfalschgeld finanzierte Planwirtschaft wieder einführt. Zudem ist ohne gutes Geld zehntausendfacher Widerstand der selektiv korrupten Parteigänger zu erwarten (da finanzierbar).
Gesamtbeurteilung: zielführend, v.a. als Ergänzungsmaßnahme.

Zu 9. Medienpluralismus erkämpfen; dann mit Vernunftargumenten zum Ziel:
Hilfreich. Die heutige faktische Gleichschaltung der Massenmedien muss beendet werden. Dies wäre aber alleine nicht ausreichend, da Menschen leider gerne der lügenden „Sozial-“ und Umverteilungs-Propaganda verfallen. Nur ein physikalisch gegen Inflationierung abgesichertes Geldsystem im Rahmen freien Geldwettbewerbs wehrt zuverlässig den Missbrauch der Druckerpresse ab.
Gesamtbeurteilung: zielführend, v.a. als Ergänzungsmaßnahme.

Zu 10. Freien Geldwettbewerb fordern und aktiv oder passiv erkämpfen:
Das Monopol- und Zwangsgeld der Notenbanken muss als primäre Finanzierungsquelle fast aller Fehlentwicklungen gegen alle Widerstände überwunden werden! Möglich wird dies durch faktische und allmähliche Einführung von Wettbewerbsgeld. Nur bei dieser Option ist keine offene Revolution erforderlich; keine Gewalt, kein „neues Bewusstsein“, kein „neuer Mensch“, keine Mobilisierung der Volksmassen: Kleine und große Kapitalbesitzer kämpfen im eigenen Interesse (Rettung ihres Kapitals) zugleich auch für die kapitallosen und potenziell inflationsgeschädigten Massen. Sie tun dies per passivem Widerstand (Papiergeldverweigerung)!
Gesamtbeurteilung: Der einzig wirklich radikale, die tief sitzende Wurzel des Übels angehende Ansatz („radix“, die „Wurzel“). Und zugleich aus den o.g. Gründen der erfolgversprechendste – auch wenn Widerstände der heutigen Falschgeld-Drucker und Monopol-Profiteure sicher erwartet werden müssen.

Wie schon oft geschrieben: Man muss kein Straßenrevolutionär sein, um etwas zu verändern. Und beim passiven Widerstand der Papiergeld-Verweigerung müssen zwar viele – aber bei weitem nicht alle Menschen mitmachen. Es genügt, wenn 10-20% der ohnehin über ihr Portemonnaie Incentivierten (= die potenziell inflationsenteigneten Klein- und Großsparer) etwas tun; nämlich ihr Geld aus Papiergeldversprechen abzuziehen. Das ist der eigentlich revolutionäre –und doch im praktischen Einzelfall völlig unspektakuläre– Widerstands-Akt! Im Betrugs-System der Kreditgeld-Kaskaden mit nur minimalster Teilreserve-Deckung ist das der schlimmstdenkbare GAU, denn mit jedem real ersparten und abgezogenen EUR gehen 20-100 (!) virtuelle Buchgeld-EURonen ins Nichts zurück. Und die können nur durch künstliches Drucken aus dem Nichts durch die Noten- und Geschäftsbanken ersetzt werden – was ja heute bereits jeden Tag im hohen Milliardenmaßstab geschieht; was aber am Ende auch das Systemende herbeiführen wird.

Nur wer die Quelle der Fehlentwicklungen austrocknet, trocknet den zehntausendköpfigen korrupten Sumpf der Parteidemokratur, der Systemmedien und der obersten Regierungs-Exekutoren aus. Und den Brüsseler Sumpf dabei zuallererst!

Ohne Falschgeld keine kollektivistische Falschpolitik. Wir brauchen wieder den mit gutem (markt- und wettbewerbsfähigem) Geld finanzierten superschlanken Minimalstaat.

Ohne die Erkämpfung von Geldwettbewerb wird es weder zu einem erfolgreichen Systemwechsel noch zu einem erfolgreichen Wiederaufbau nach der heutigen und noch kommenden totalen Planwirtschaftsphase kommen. Der Maximalstaat und seine vielen selektiv korrupten Helfer müssen ausgehungert werden – auf Dauer können sie nicht nur von Falschgeld leben, was z.B. in den USA, England und Japan bereits zu 50-80% der Fall ist – denn Steuererhebung in auch nur annähernd diesen Größenordnungen ist schlicht unmöglich. Die Änderung des Geldsystems ist und bleibt die einzige Chance auf Besserung – wie auch später auf erfolgreichen Wiederaufbau. Jeder endgültige Verkauf von Staatsanleihen ist darum ein wirkungsvoller Protestakt – wirkungsvoller als offene ESM-Proteste (so wichtig diese auch waren und sind); wirkungsvoller auch als radikallibertäre Utopien; und auch wichtiger als halbherzige Rhetorik gegen den totalen Umverteilungs-Euro, ohne zugleich das Monopolzwangsgeld insgesamt zu bekämpfen.

Wirkungsvoll ist jede Kündigung von Kapital-Lebensversicherungen, Geldmarktkonten, Bausparverträgen, „Gold“zertifikaten und anderen Papiergeldversprechen – die alle nur den knechtenden Leviathan füttern, der nicht zu 100% von selbstgedrucktem Falschgeld leben kann, sondern der ein Stück weit real erarbeitetes und angespartes Sparkapital zum Überleben braucht. Jeder langfristig orientierte und direkte Sachwertkauf ist darum jenseits des finanziellen Selbstschutzes ein Akt der Revolution. Der heute einzig noch möglichen bzw. wirkungsvollen für jeden Michel, der es nicht nur bei theoretisch-akademischer Kritik belassen – aber auch nicht durch offenen Straßenkampf gegen einen nach innen wie außen aufrüstenden Maximalstaat der korrupten und uns vollüberwachenden Soziopathen verbluten will.

Nur diese gleichgerichtete Sezession heraus aus dem Falschgeldsystem durch einige (wenige) Millionen Menschen ist effektiver Widerstand und kann den so lange ersehnten Durchbruch bringen. Falls ein planwirtschaftliches System nicht in totalitärer Weise die Kapitalverkehrsfreiheit abschaffen will (und damit den Wohlstands-Ast des internationalen Handels, auf dem es sitzt), ist es auf Dauer nicht stärker als diese Systemflucht bzw. „Kapitalsezession“.

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Nachtrag aus aktuellem Anlass; Hinweis auf einen einen Zensurskandal - passend zum o.g. Punkt 9:
Der liberalen Bloggerin Jenny, zugleich aktive und stark beachtete Twitter-Aktivistin, wurde praktisch ohne Grund und unmittelbar vor der BTW ihr Twitter-Account gesperrt. Dies kommt einer Zensur gleich. Hier die aktuelle Info von Jenny selbst auf ihrem Blog; hier ein Dritt-Kommentar zu diesem verdammenswerten (und doch typischen) Vorgang. Lesen, geistig abspeichern, ggf. verbreiten. Wehret der Zensur.
Nachtrag: vorläufiger Ersatzaccount Jenny bei Twitter : @JennyGER