Der heutige Blogeintrag ist eine Fortsetzung des ArtikelsUmerziehung: Nicht in der Zweigeschlechtlichkeit verharren“ vom 15. April 2010. Man hätte seitdem Dutzende Anlässe für weitere Artikel zum Gender Mainstreaming gehabt. Aber nun hat Heise.de unter der provokativen Überschrift "Die Linke und der Sex" eine weitere absurde Eskalationsstufe der Politisierung des Themas Sex erreicht, so dass heute wieder mal ein Artikel fällig ist.

Zunächst nur ein kurzer Auszug aus dem Heise-Interview mit dem Bilderbuchexemplar einer pseudo-wissenschaftlichen Feministin bzw. einer „Soziologin und Philosophin“ [O-Ton Heise] namens Barbara Eder, für deren Buch „Die Linke und der Sex“ ich hiermit unfreiwillig Werbung mache - aber sei es drum.

„Frage: Frau Eder, was unterscheidet denn die Linke von der Rechten in Sachen Sex? “

=> Schon diese hoch suggestive Fragestellung mit der klaren Politisierung einer natürlichen und empirisch unwiderlegbar parteiunabhängig vollzogenen Aktivität ist bemerkenswert und verrät einiges über den Interview-Führer. Aber das ist seitens der Linksideologen ja seit Jahrzehnten Usus - sei es bei den 68ern, sei es bei Simone de Beauvoir oder auch schon bei der unverwüstlichen Säulenheiligen der Linken Rosa Luxemburg, deren Todestag die Linken gestern auch nach 93 Jahren noch linientreu in Berlin und anderswo begangen haben.“

„Antwort Barbara Eder: Im Gegensatz zur Linken gibt es innerhalb der Rechten kein ausreichendes Problembewusstsein im Hinblick darauf, dass Sex eben gerade nichts 'natürliches', triebhaftes ist. Sozial forcierte Heterosexualität sowie die damit einhergehende Voraussetzung, dass es eine Teilbarkeit der Welt in zwei Geschlechter gäbe, ist unhinterfragt. XX( Zudem wird oftmals unter Rekurs auf Genetik und biologische Bedingtheit argumentiert - auch religiöse Argumente werden in klerikal-faschistischen Kreisen bedient, um die angebliche Natürlichkeit der Mann-Frau-Beziehung zu befestigen. ... Dass guter Sex 'Verschmelzung' bedeutet, wage ich zu bezweifeln.“

=> Das ganze lange Interview ist lesenswert – und sei es nur, um sich mal wieder die Augen zu reinigen: d.h. sie zu reiben aus Verwunderung, wie verrückt die Ideologie und der intellektuelle Quark der BessermenschInnen noch werden kann – oder einfach nur durch die Lachtränen beim Lesen...

=> Es ist schon faszinierend, wie in diesem ganzen Interview krampfhaft versucht wird, die Homosexualität nicht nur als normal und auch natürlich darzustellen (das wäre ja bei viell. 5-10% der Bevölkerung rein empirisch korrekt und auch völlig unstrittig!), sondern sogar der heterosexuellen „Mann-Frau-Beziehung“ diese Natürlichkeit abzusprechen! Leider wird von diesen TheoretikerInnen nie die Frage beantwortet, wie die Natur eigentlich in einer trieblosen Welt voller geschlechtsloser Neutren über Hunderttausende von Menschengenerationen die einfache Fortexistenz der Spezies Mensch sichergestellt hat?!

Fazit: Wenn sich „Die Linke“ nun mit diesem Tenor auf dieses Eis begibt, muss sie sich an den Maßstäben der biologischen Natürlichkeit messen lassen. Im Finanzsystem finden wir Natürlichkeit nicht im künstlichen, ungedeckten Zwangsgeld – und so eben auch in der Biologie nicht im zwingend un-deckenden Neutral-Sex der Gender Mainstreamer. In der Fortpflanzung gibt es den „natürlichen Sex“ - wenigstens in der simplen Denkwelt von uns rechtspopulistischen Schreibern mit „kruden“, simplifizierenden Thesen wie zB der, dass die ungeschlechtliche, asexuelle Vermehrung von der Natur einigen seltenen Ausnahmen im Bereich der Zwitter, Brutknospenpflanzen und Bakterien vorbehalten wurde. Von diesen Ausnahmen abgesehen ist Sex im natürlich-fortpflanzenden Sinne damit eben nicht homosexuell; und er ist auch weder geschlechtsneutral noch parteipolitisch links oder rechts (also hochstehend bzw. minderwertig).

„Im Gegensatz zur Linken gibt es innerhalb der Rechten kein ausreichendes Problembewusstsein im Hinblick darauf, dass Sex ...“

=> Wer so argumentiert, ist schon gefährlich nahe an totalitären Rassen-Ideologien, wo sich auch nur die „Richtigen“ fortpflanzen durften. Frau Eder bewegt sich in durch Ihresgleichen gefährlich vermintem Terrain. Eine der Tretminen, auf die sie in diesem Interview getreten ist, ist zB das EU-gesponserte „Allgemeine Gleichstellungsgesetz“ (§1, §9) mit dem (strafbewehrten!) Diskriminierungsgrund „Weltanschauung“. Dass nicht nur die EU, sondern auch Mutter Natur Elter2 Natur solche Ideen ganz von selbst ausselektieren wird, sei nur am Rande bemerkt, denn wer solchen Sexratgebern konsequent folgt, wird jedenfalls seine nie geborenen Kinder niemals über die „natürliche, bessere, linke Sexualität“ aufklären müssen...

Man muss sich fragen, wie sich die Linke über die Jahrzehnte seit Marx fortgepflanzt hat? Am Ende hatten die linken FeministInnen alle reaktionäre, „rechte“ Väter und Mütter – entschuldigen Sie: „Elter1“ und „Elter2“?!

Frau Eder: Sie müssen dringend ein ernstes Wort mit ihren rechtsreaktionären Eltern sprechen! Faust hoch gegen die unnatürlich „verschmelzend“ und heterosexuell kopulierende Reaktion!

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Nachsatz: Bitte trotz der irrealen Interview-Thesen und trotz der Schlüpfrigkeit des Themas nur veröffentlichungsfähige Kommentare zusenden – und bitte auch keine mit dem Tenor „Was hat denn das alles mit Gold zu tun??“ Vor zwei Jahren schrieb ich dazu bereits:

„Man muss es immer wieder betonen: mit der Abschaffung der Goldeinlösungs-verpflichtung aller Währungen wurden seit 1971 nicht nur sämtliche monetären Maßstäbe verzerrt und abgeschafft, sondern mit ihnen auch immer mehr gesellschaftliche und kulturelle Normen zum Schlechten und Unnatürlichen verbogen oder gar abgeschafft. Und mittlerweile wackeln in dieser pervertierten Welt sogar bislang unbestreitbare biologisch-physikalische Grundgewissheiten. Der letzte Schritt vor dem kollektiven Irrenhaus dürfte dann zuletzt noch das Infragestellen der mechanisch-physikalischen Naturgesetze selbst sein. Danach wird die Menschheit dann in ihren (frei nach Kant) ‚selbstverschuldeten‘ Untergang eintreten und die Erde wird ihre Spezies ‚Homo Sapiens‘ wegen mangelnder Überlebensfähigkeit darwinistisch abschütteln, denn der Mensch ist auf dem besten Weg, seinen kollektiven Vorteil ggü. den Tieren ‚überlegene Intelligenz‘ zu verlieren. “