Der Mainstream lässt nicht nach in seinem Bemühen, GoldSilber schlechtzureden, Staatsanleihen schönzureden und die steuerfinanzierten Bankenrettungen als unausweichlich und gottgegeben darzustellen.
Nach den unsäglich schlechten Boulevard-Geschichten gegen "Blutgold" (Spiegel-Titel 2008), nach den Enten über die "schmuggelnden Silberphilharmoniker- und Schwarzgeld-Besitzer" www.mmnews.de und nach den Pamphleten für US-Staatsanleihen www.goldseitenblog.com versucht der Mainstream es nun über einen "intellektuelleren", akademischen Ansatz:
Das Beinahe-Nachrichtenmagazin SPIEGEL flog extra nach Boston zum "Spezialisten der Finanz- und Wirtschaftsgeschichte" (Wikipedia...) Prof. Niall Ferguson, um sich von solch berufener Stelle endlich einmal autoritativ das ideale sowie das real existierende Geldsystem und die Ursachen der Krise erläutern zu lassen.
Der Versuch ging ebenso schief wie die vorangegangenen Boulevard-Ansätze. Verbildung ist keine Bildung. Und auch ein professoraler System-Erklärer bleibt ein elitärer Claqueur.
Nachfolgend nur Kommentare zu den offensichtlichsten pseudo-intellektuellen Verbiegungen dieses ansonsten belanglosen Mainstream-Spins. Der Originaltext ist kursiv gesetzt:
"Wir brauchen neue Banken" SPIEGEL-Interview 28.7.2009 http://www.spiegel.de/spiegelgeschichte/0,1518,639307,00.html
Der Harvard-Historiker Niall Ferguson über die wechselvolle Geschichte des Geldes, die Unausweichlichkeit von Finanzkrisen und den fatalen Einfluss der Mathematiker auf das monetäre System
SPIEGEL: Professor Ferguson, der Dollar hat innerhalb von 50 Jahren rund 86 Prozent seiner Kaufkraft verloren. Wieso erschüttert ein solcher Wertverlust nicht das Vertrauen in Papiergeld?
Ferguson: Ganz einfach: weil Papiergeld so bequem ist. Die Menschen verfügen damit über ein Tauschmittel und eine Verrechnungseinheit, die standardisiert ist und allgemein akzeptiert wird. Dafür nehmen sie ein gewisses Maß an Inflation in Kauf. Es ist der Preis, den wir für ein Papiergeldsystem zahlen.
=> Die Welt kann einfach sein. 86% Enteignung ist der “Preis, den wir [natürlich alle gerne] für ein bequemes Papiergeldsystem zahlen”. Das ist komplett lächerlich und geradezu menschenverachtend und ein völlig schiefgegangener Versuch, die Menschen fatalistisch in ihr Enteignungs-Schicksal einzufügen. Es ist auch komplett ahistorisch, denn im 19. Jhdt. gab es lange Jahrzehnte unter dem Goldstandard KEINE Geldentwertung und dementsprechend keine Enteignung über die Inflation.
SPIEGEL: Diese Geldordnung, die allein auf Papier basiert, hat keine lange Tradition. Bis 1971 war der Dollar noch an Gold gekoppelt. Ist Edelmetall nicht das viel bessere Geld?
Ferguson: Es mag zwar für manchen gerade in diesen Zeiten attraktiv sein, Gold in seinem Portfolio zu haben. ... Ich halte es aber für ausgeschlossen, dass Gold jemals wieder die Funktion von Geld übernehmen wird. Es wäre doch höchst unpraktisch, wenn Sie beispielsweise Ihr Flugticket nach Boston in Gold hätten bezahlen müssten. Was hat es gekostet? 500 Dollar? Das entspricht derzeit dem Wert von annähernd einer halben Unze Gold, also ungefähr 15 Gramm. Nun stellen Sie sich vor, Sie wollten bloß einen Apfel mit Gold bezahlen ...
=> "Gold ist unpraktisch". Gähn - welch alter Hut. Etwas besseres haben Sie nicht zu bieten, Herr Ferguson? Erklären Sie das Hunderten von Millionen von Menschen in Indien, China, Mexiko, Europa, Nord- und Südamerika, Arabien und der Südsee, welche zT über Jahrhunderte und Jahrtausende ihre Waren mit Sachwert-gedecktem Geld und zumeist sogar direkt mit Gold- und Silbermünzen bezahlt haben. Muss man DIESE Jahrhunderte wirklich en détail einem HISTORIKER vordeklinieren?
=> Und im heutigen elektronischen Zeitalter sind sogar elektronische micro-payments auf Edelmetallbasis überhaupt kein Problem. Bei Fragen wenden Sie sich vertrauensvoll an James Turk bzw. an sein Goldgeld-Zahlungssystem www.goldmoney.com . SIE bekommen sicher sogar die (elitäre) GOLDENE Automatenkarte von James. Einsetzbar weltweit an jeder Elitebank Ihrer Wahl. Jede Abhebung läuft dann nach dem Motto: "Gold gab ich für Papiergeld". Sie werden begeistert sein, wie schnell Sie Ihre letzten barbarischen Relikte in Papiergeld ummünzen können.
SPIEGEL: Aber über Jahrhunderte, sogar Jahrtausende bestand doch eine enge Verbindung zwischen Geld und Edelmetallen. Warum hat sie sich aufgelöst?
Ferguson: Dieses System hat sich als überaus unflexibel erwiesen. Wenn die Geldmenge an den Bestand von Edelmetallen gekoppelt ist, lässt sie sich nicht so einfach erweitern, die Wirtschaft kann wegen der Knappheit von Gold oder Silber nicht recht wachsen. So besteht die Gefahr einer Deflation, also eines andauernden Preisverfalls, der die Wirtschaft lähmt.
=> Wie oft denn noch? Auch wenn ganze Akademikergenerationen und Legionen von Journalisten dieses Totschlagargument immer wieder aufwärmen: Es wird auch durch Tausend-fache Wiederholung weder richtig noch belegbar. Wir empfehlen dazu dringend das geniale Werk von von Roland Baader "Geld, Gold und Gottspieler" (2004) http://www.amazon.de/Geld-Gottspieler-Vorabend-n%C3%A4chsten-Weltwirtschaftskrise/dp/3935197306 oder meinen eigenen Artikel von 2004 "25 Jahre danach - Wäre heute eine Rettung des Finanzsystems möglich?" http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/download/boehringer-508.pdf (Seite 7).
SPIEGEL: Sie meinen, dass finanzpolitische Gründe zum Niedergang der Weimarer Republik beigetragen haben?
Ferguson: Die Deflation im Deutschland der frühen dreißiger Jahre beispielsweise ist vom Goldstandard mitverursacht worden. Der Aufstieg Adolf Hitlers hat viel mit der deutschen Finanzgeschichte zu tun.
=> Klar. Der Goldstandard wars! Dieser Bösewicht hat ultimativ Hitler erst ermöglicht. Wer wollte dem "Finanzhistoriker" Ferguson und dem ultimativen Finanzmagazin Der SPIEGEL da schon widersprechen...? Aber Moment: War da nicht was mit den "Roaring Twenties" und den vielen Tausenden kreditfinanzierten dekadenten Bohémiens?! DIE ultimative NewEconomy-Party der 1920er?! Und war nicht kurz zuvor (1922) in Genua der Versuch gescheitert, die Währungen der Welt wieder wie vor dem 1. WK an Gold zu binden?! Sie haben die Finanzgeschichtsbücher im Schrank, Herr Professor. Nutzen Sie sie.
=> Und wenn Sie ganz genau nachschauen, dann finden Sie im Geschichtsbuch der 1930er dann auch den Satz des böhmischen Gefreiten "Gold in den Händen der Öffentlichkeit ist ein Feind des Staates." ALLE Diktatoren haben den Goldbesitz verboten. Hitler macht keine Ausnahme. Der Aufstieg Hitlers hatte IN DIESEM SINNE (nicht in dem oben von Ihnen genannten!) tatsächlich irgendwie auch mit Gold zu tun. Dem GoldVERBOT nämlich! Gold ist natürliches Geld und sichert die Menschenwürde und die Freiheit (vor dem Staat und vor Diktatoren).
SPIEGEL: Welche Rolle spielt Geld überhaupt in der Geschichte?
Ferguson: Geld kommt beim Aufstieg der Menschheit eine wesentliche Bedeutung zu. Der Barterhandel, der direkte Austausch von Ware gegen Ware, war nicht besonders effizient. Die Defizite zeigten sich, seit die Arbeitsteilung begann, als die einen als Bauern tätig waren, andere als Handwerker, wieder andere als Händler: Geld erleichterte es ihnen, Geschäfte miteinander zu machen. Ich glaube, Geld ist die Quelle - oder besser der Geburtshelfer - beinahe allen Fortschritts in der Geschichte.
=> Dass die Erfindung "Geld" die Arbeitsteilung erst ermöglichte, ist bekannt und korrekt. "Papiergeld" oder "fractional reserve banking" oder gar "Zinseszinsen auf nur virtuell existierendes fraktional geschaffenes Buchgeld" oder gar "HRE-Derivate-Zocker-Banken" sind aber KEINE Voraussetzungen für die Arbeitsteilung!
=> Zudem überschätzt man die Rolle des Geldes dann doch ein wenig, wenn man bei der Erklärung des "Fortschritts in der Geschichte" Faktoren wie menschliche Kreativität und Genialität, Schaffenskraft, Neugierde und den Willen zur Verbesserung der Lebensumsumstände sowie den verbesserten technischen Zugang zu Rohstoffen (Kohle, Öl...) komplett ausblendet...
Ferguson: ... Nehmen Sie das Ende von Napoleon 1815 bei Waterloo: Die Schlacht war auch ein Wettstreit zwischen zwei Finanzsystemen. Die Franzosen finanzierten den militärischen Konflikt durch Plünderung, die Engländer dagegen nutzten den Anleihemarkt und nahmen Schulden auf. So gelang ihnen der Aufstieg zur Weltmacht.
=> Diese These klingt simplizistisch. Sie ist aber leider wahr! Papiergeld (=Anleihen) war immer ein Macht- und Umverteilungsmittel. Es ist bekannt, dass schon der 1. WK spätestens 1915 beendet gewesen wäre, hätte er von allen Seiten mit Gold-gedecktem Geld finanziert werden müssen. Alle kriegsführenden Staaten haben 1913/14 die Golddeckung ihrer Währungen eingestellt. Gold ist entgegen der Spiegel-Propaganda ein Friedens- und kein Kriegsmetall.
SPIEGEL: Das klingt so, als sei die Geschichte des Geldes in großen Teilen eine Geschichte der Kriegsfinanzierung?
Ferguson: Die Erfordernisse des Krieges spielten tatsächlich eine große Rolle. Wahrscheinlich begann der Staat überhaupt erst mit dem Schuldenmachen, als die Venezianer im 13. Jahrhundert entdeckten, dass sie auf diese Weise Kriege leichter finanziert bekommen: wenn sie sich nämlich das Geld von den Bürgern leihen, anstatt diese zu besteuern. Hier liegt der Ursprung des Rentenmarktes. Hinter jedem großen historischen Ereignis verbirgt sich ein finanzielles Geheimnis.
=> Es ist erstaunlich, wie offen Ferguson diese Wahrheiten hier ausspricht. Lesen Sie diese Antwort von ihm nochmals durch. SO deutlich wird es uns im Mainstream oder von der Politik selten erklärt! Insbesondere nicht von Kavallerie-Steinbrück und Konsorten.
SPIEGEL: Aber es spielen doch für den Fortgang der Geschichte auch andere Einflüsse eine Rolle, technische Innovationen zum Beispiel. Geht von Geld oftmals nicht eine eher destruktive Kraft aus?
Ferguson: Ich glaube, man muss sich die Entwicklung der Geldordnung wie eine Gebirgskette vorstellen: Der Aufstieg verläuft nie gradlinig, es gibt sogar Abschnitte, wo das Gelände steil abfällt, doch auf lange Sicht geht die Richtung eindeutig nach oben.
=> Seinen Kant sollte Ferguson auch mal wieder lesen: Er unterliegt hier eindeutig der (Illusions-fördenden) normativen Kraft des Faktischen. WEIL er die hier beschriebene Vola schon lange beobachtet, muss sie "natürlich" und gottgegeben sein. Das ist im wirklich langen Kontext ahistorisch, denn im 19. Jhdt. gab es unter dem (ungestörten) Goldstandard kaum Exzesse. Nur die im Papiergeld belohnte Spekulationsmanie löst die ständig hohe Vola und die zugehörigen Blasen und Crashs aus. Genau genommen begann der VÖLLIGE Wahnsinn erst nach 1971 nach der endgültigen Loslösung aller Währungen vom Gold. Es ist anno 2009 SICHER und ERWIESEN, dass dieses 38-jährige Experiment grandios gescheitert ist. Nach ALLEN denkbaren Maßstäben (außer der GuV von GoldmanSachs).
Ferguson: Selbst ein Deutscher, der die Große Inflation, die Deflation und die Währungsreform von 1948 durchlitten hat, lebte danach in größerem Wohlstand als Anfang des 20. Jahrhunderts.
=> Das ist aber kein Verdienst des Papiergelds. Ganz im Gegenteil ist dies TROTZ der regelmäßigen Verarmung der Bevölkerung durch (Papiergeld-ermöglichte) Kriege und durch (Papiergeld-ermöglichte) Währungsreformen und (Papiergeld-induzierte) Enteignungen über hohe Inflationsraten gelungen.
=> Der Wohlstand hat sehr viel mit dem Ölzeitalter zu tun. Herr Professor - lesen Sie dringend "Exponentielles Wachstum = Exponentielle Ignoranz" http://www.goldseiten.de/content/diverses/artikel.php?storyid=9440&seite=4 .
SPIEGEL: Aber das Leben jedes Bürgers wird doch vornehmlich durch einzelne Katastrophen geprägt, deren Ursache auch finanzieller Natur sein können. Sind solche Krisen unausweichlich?
Ferguson: Ein Finanzsystem, das nicht Gefahr läuft, irgendwann einmal zu kollabieren, ist kaum vorstellbar.
=> "Kaum vorstellbar". Was dieser "Historiker" so weiß. Das altchinesische Silbergeldsystem überlebte Jahrhunderte ungestört. Und als Finanz-Historiker sollte man sich auch schon einmal mit "Fei Lun" auseinandergesetzt haben. Aber das führt hier etwas weit... In jedem Fall ist ein Finanzsystem, das erklärtermaßen (!) regelmäßig kollabiert, nicht tolerabel und muss dringendst reformiert werden!
Ferguson: Das liegt vor allem an der Natur des Menschen: Er stellt Vermutungen über die Zukunft an, die oft fehlerhaft sind.
=> Ja, die Gier und die Angst der Anleger sind in der Tat NATUR-gegeben - zumindest in materialistischen Gesellschaften. Aber das heißt ja nicht, dass das jeweilige Geldsystem diese Emotionen auch noch prozyklisch verstärken sollte! Nein - hier spielt der Professor den Papiergeld- und Bankenapologeten zu Lasten der Menschen. Das lassen wir ihm nicht durchgehen.
SPIEGEL: Hätte man diese Blase verhindern können?
Ferguson: Es ist sehr schwer zu sagen, wann eine Blase zu groß geworden ist. ... Der damalige US-Zentralbankchef Alan Greenspan warnte schon 1996 vor "irrationalen Übertreibungen", aber die Internet-Blase wuchs noch weitere vier Jahre.
=> Greenspan WARNTE zwar 1996. Das hielt ihn aber nicht davon ab, in all den Jahren zuvor (seit der ersten Krise seiner Amtszeit 1987) und danach bis zu seiner Absetzung weiterhin Papiergeld-Benzin ins Feuer zu gießen. Alle "Booms & Busts" seit 1987 und insbesondere auch die 2007ff WIRKLICH Gesellschafts-gefährdenden Busts waren Fed- und Greenspan-getrieben. Den ZEITPUNKT des Platzens kann in der Tat niemand vorhersagen. Aber man sollte als Historiker WENIGSTENS mal ehrlich nach den WAHREN URSACHEN suchen, anstatt hier fatalistische Phrasen zu schwingen!
SPIEGEL: Auch vor der US-Immobilienblase wurde schon jahrelang gewarnt. Kaum jemand aber hat geahnt, welche globalen Folgen daraus entstehen würden. Was macht das Besondere an dieser Krise aus?
=> Doch lieber SPIEGEL: Legionen von Goldbugs und auch Hunderte sonstiger Freidenker, Blogger, Forenschreiber, unverbildete Stammtische und Freigeldler haben diese Folgen nicht nur geahnt, sondern inklusive Ursachen prognostiziert. Diese Erkenntnisse haben sich (seit mindestens 1985) nur nie in Euer Heft verirrt!
Ferguson: Nach meinem Verständnis ist die Finanzgeschichte im Wesentlichen das Ergebnis von natürlicher Auslese. Die Krise ist Teil dieses evolutionären Prozesses, die Marktauslese ihre treibende Kraft. Wenn sich die Umgebung verändert, können komplexe Systeme zusammenbrechen. Wie einst die Dinosaurier haben auch große Finanzinstitute nun Schwierigkeiten, mit der massiven Veränderung der Umgebung fertigzuwerden.
=> Fatalistischer und darwinistischer Rhetorik-Spin. Es war bei vielen Marktteilnehmern nicht die "Schwierigkeit, mit Veränderungen fertig zu werden", sondern es waren die massiv ungleichen Voraussetzungen, mit denen die Akteure umgehen mussten. Die Systembanken hatten den Vorteil, Erstempfänger unbegrenzter Papiergeldmengen zu sein. Kleinere Banken und vor allem die Realwirtschaft hatten dies nicht.
=> Der sog. "Darwinismus" ist eher ein künstlich ungleicher Kampf: "Quod licet Iovi, non licet bovi" - "Was dem Jupiter erlaubt ist, ist dem Rindvieh nicht erlaubt." Oder noch besser: "Quod licet Eliti, ..." - "Was den Eliten erlaubt ist, ..."
SPIEGEL: Sie glauben also, dass wie in der Natur auch in der Finanzwelt nur der Stärkste und gleichzeitig Anpassungsfähigste überlebt?
Ferguson: Im Prinzip, ja. Die Akteure konkurrieren miteinander um begrenzte Ressourcen. Einige setzen sich mit ihren Innovationen durch, sie verhindern, dass sich eine Monokultur ausbildet.
=> Nix "begrenzt": Papiergeld schaffen sich die primary dealer selbst und in unbegrenzten Mengen. Im heutigen Finanzsystem ist dies geradezu DIE Ursache dafür, DASS sich "eine Monokultur" der Banken herausbildet.
Gegen Ende des Interviews sagt Ferguson dann sogar noch ein paar zustimmungsfähige Sätze. Er fordert die kontrollierte Abwicklung der Banken, die staatliche Hilfen bekommen haben. Und er sagt Richtiges zum Versagen der mathematischen Modellansätze in der VWL und vor allem zur Bedeutung historischer Erkenntnisse in der Finanzbranche. Wohl wahr, Herr Professor. Leider sollten es auch die RICHTIGEN historischen Erkenntnisse sein. Ausgerechnet Ben Bernanke und seine berühmt-berüchtigten "umfassenden Studien der Weltfinanzkrisen" als Vorbild zu nehmen, ist angesichts der Geschehnisse seit 2007/8 und angesichts der Handlungen des Fed-Chefs, der Feuer mit Unmengen von Benzin bekämpft hat, nur noch hanebüchen.
Die Ursachen der Krise sind in keiner Weise abgestellt. Der nächste Kollaps ist vorprogrammiert, solange sich die akademischen Eliten standhaft weigern, das Banken-dominierte, fraktionale Papiergeldsystem als solches in Frage zu stellen! Und der nächste Kollaps wird unweigerlich ganze Staaten und Gesellschaften aus den Angeln heben, denn eine Krise mit NOCH einmal drei Zehnerpotenzen höheren Bailouts ertragen Staaten, Steuerzahler, Bürger und Gesellschaften nicht mehr.