{Vorab-Disclaimer: Diesen Artikel schreibe ich nicht mehr wie bisherige AfD-Artikel aus neutraler Warte. Bin „Partei“ – mehr dazu weiter unten.}
Wer meine Publikationen seit Jahren verfolgt, weiß, dass ich die AfD seit ihrer Vorgründungszeit kritisch – aber positiv-konstruktiv begleitet habe. Schon wegen des ursprünglich gemeinsamen Kampfes gegen die inzwischen permanenten Euro-Rettungen (hier im Blog seit 2009/10; beim „Bündnis Bürgerwillen“ / später AfD seit etwa 2012) war diese Verbundenheit von Anfang an völlig logisch. Weiterhin wissen meine Leser auch, dass ich die inhaltlich substanzarm-weiche – aber in Sachen parteiinterner Machtausübung und Systemapologie knallharte Person Bernd Lucke seit 2013 zunehmend kritisch sah. Siehe dazu zB die Artikel „Schafft die wahre Alternative für Deutschland“ oder „Orwellianischer Lucke-Slogan: Mut zu D-EU-tschland“ oder „Lucke kommt endgültig im politischen Mainstream an“ oder „AfD: Pseudo-Revolution“ oder „Mitgliederentscheid in der AfD: Abgrundtief antidemokratisch“.
Anfangs 2013 war ich damit fast alleine auf weiter Flur: Kritik an Lucke gab es sonst nur noch vom Mainstream – und von diesem natürlich aus den völlig falschen Gründen. Alle Kritik an dieser fatalen personellen Fehlbesetzung der AfD-Chefposition, für die ich zu Beginn auch von guten liberalen und konservativen Freunden Widerspruch erhalten habe, hat sich inzwischen jedoch mehr als bewahrheitet.
Meine unveränderten Kritikpunkte an Lucke waren (ohne dass sie hier vollständig oder gar detailliert aufzuzählen wären) u.a.:
- BL hat keine wahrhaft liberalen Überzeugungen (O-Ton: „Ich bin nicht liberal“) …
- … heuchelt aber dabei doch ständig irgendwie eine „wirtschaftsliberale“ Einstellung …
- … was angesichts der planwirtschaftlichen, vollpolitisierten Ökonomie von Gnaden der demokratisch und marktwirtschaftlich nicht legitimierbaren Zentralbanken, in der wir heute leben völlig absurd und mit klassischem Liberalismus unvereinbar ist!
- BL zeigte von Anfang an nie konsequenten Einsatz gegen die ökonomisch-plansozialistische und historisch-empirische Fehlkonstruktion des Euro sowie gegen die seit 2010/11 permanenten und komplett absurden Euro-Dauerrettungen. Daran ändert auch ganz aktuell die demonstrativ nun von BL direkt vor dem entscheidenden Essener AfD-Parteitag angekündigte Verfassungsbeschwerde gegen das OMT-Programm der EZB nichts, die nichts ändern wird, da sie zu spät kommt und auch nicht tiefgreifend genug begründet sein wird. Schachtschneider, Bandulet, Gauweiler und viele Publizisten klagen und schreiben sich bereits seit 1998 durch alle Instanzen und Medien gegen die EU, deren „Staatsanmaßung“, gegen den Transfer-Euro und gegen die Euro-Rettungen. Lucke bleibt bis heute seiner alten Linie des „Bündnis Bürgerwillen“ treu, die immer systemverhaftet, akademisch-wirkungslos und schon damals 2012 inkonsequent und fast unhörbar geblieben war.
- Selbst die Rhetorik des BL war nie konsequent gegen den umverteilungs-sozialistischen Euro gerichtet …
- … schon gar nicht wurden je die dramatischen und inzwischen dank EFSF, ESM, EZB, Bankenunion, ELA, Target2, … billionenschweren Nachteile der EU und des letal kranken Euro ausgesprochen für „D-EU-tschland“ (ernst gemeinter Slogan 2013 der Lucke-AfD, den BL damals sogar per nachweislich manipulierter „repräsentativer“ Umfrage rechtfertigte!).
- BL hatte immer panische Angst davor, „national“ zu denken.
- BL leidet an Abgrenzeritis gegen alles, was (völlig undefiniert) „rechts“ von linksextrem steht …
- … nur für das Linsengericht leichten Beifalls (oder besser: etwas weniger Kritik) des supranationalistisch-linksextremen Mainstreams.
- BL hat keinerlei Verständnis für die wahren Ursachen des Problems im heutigem Geldsystem …
- … oder gar von der besonderen Rolle des Goldes im System – wenn man vom von ihm initiierten Missbrauch des parteiinternen Goldhandels zur Erschleichung staatlicher Parteiensubventionierung einmal absieht.
- Generell trieft seine Politik von zutiefst etatistisch-elitärem Denken („Wir sind keine Partei der kleinen Leute!“) …
- … dabei wiederum die Unfairness des heutigen Geldsystems für ALLE Bürger außer den 0,1% Gelddruckern und Bankern an den Zitzen der monetären Zentralbanken-Muttersau komplett verkennend.
- BL ignoriert auch komplett das neben dem Geldsystem inzwischen größte und drängendste deutsche Problem, die kulturelle Überfremdung durch Wirtschaftsflüchtlinge und illegale Eindringlinge nach Europa …
- … obwohl die AfD-Basis ebenso wie die riesige Mehrheit des deutschen Volkes dieses Thema selbstverständlich endlich mit nationalem Fokus im Bundestag vertreten wissen und abgestellt sehen will!
- Andere nationale Parteien in Europa gewinnen über dieses die Bürger zutiefst bewegende Thema inzwischen mindestens 20% der Stimmen (eben erst in Dänemark, zuvor England, Frankreich, Ungarn, Italien, Spanien, Griechenland, Belgien, Niederlande, Finnland, usw.).
- BL verhindert alleine durch seine Abwehr dieses Themas bei der AfD absolut sichere Wahlerfolge und die Umsetzung des politischen Willens der 50-70% potenziellen Wähler, die endlich eine wählbare, wahrhaft alternative Partei etabliert sehen wollen!
- BL verhindert konsequent alle direktdemokratischen Ansätze in der AfD …
- … und ignoriert zum Teil gar gültige Parteitagsbeschlüsse (russophobes Verhalten von BL im Europaparlament bei Abstimmungen zu antirussischen Sanktionen der EU).
- BL bedient sich einer Rhetorik, die alle anders (als Lucke) Denkenden zu „Radikalen“ oder „gefährlichen Sektierern“ abstempelt.
- BL bedient sich der unsäglichen Taktik der Kollektivverhaftung aller Andersdenkenden – die nach übelster AntiFa-Manier alle pauschal als „radikal“ und „indiskutabel“ verunglimpft werden – also nicht etwa echte Extremisten, sondern alle kritischen Stimmen von den konsequenten Rechtsstaats-Verteidigern, konsequenten Liberalen, Minimalstaatlern, Anti-Etatisten, konsequenten Euro-Ablehnern und Falschgeld-Kritikern bis hin zu nationalkonservativen Strömungen.
- BL erklärt gar ganze Medienplattformen und alle in ihnen Schreibenden pauschal als „bäh“ und „tabu“. Hier hat Lucke übrigens mit dieser Anbiederung an den diskursverweigernden linken Zeitgeist leider eine Menge gemein mit Tendenzen sogar in der Hayek-Gesellschaft (wo mir das als Mitglied besonders weh tut), deren Vorsitzende aktuell bestrebt ist, sogar sehr plurale Medien zu tabuisieren und deren Autoren per „Radikalenerlass“ und Pauschaldiffamierung aus dem Diskurs zu drängen (darunter gar ausgerechnet das ur-hayekianische und sehr plurale ef-Magazin, die Junge Freiheit oder gar in absurd-zensierendem und awissenschaftlichem Tabuisierungs-Totalitarismus „das Internet“ insgesamt…).
- BL folgt zT offen und devot den unkritisch-transatlantischen Vorgaben einiger AfD-Spender und Co-Vorstände …
- … dabei völlig ignorierend, dass die USA mit ihrer Fed-Druckerpresse heute das planwirtschaftlichste und geldsozialistischste Land der Erde sind, ihren Staatshaushalt zu über 50% (!) nur noch aus der Druckerpresse bestreiten und keinesfalls noch eine Marktwirtschaft sind!
- BL betreibt seit Jahren Mauscheleien und Obstruktion beim Programmerstellungsprozess – der so seit mehr als zwei Jahren (!) unvollendet ist; nur weil BL seine extremistisch-systemtragenden (kein Widerspruch in sich!) und an den Problemen dieses Landes vorbeigehenden Vorstellungen für ein Parteiprogramm gegen seine eigene Basis nicht durchsetzen konnte!
- Die Verzögerung des Parteiprogramm-Entwurfs geschah also nicht aus Zeitmangel, sondern wurde bewusst verursacht, weil sonst endlich und seit 2013 überfällig ein Knochen herausgekommen wäre, über den die Basis einmal hätte abstimmen können, wodurch Luckes Mainstream-Devotismus, seine unreflektierte Sytemtreue und sein Liberallala und v.a. seine Auslassungen bei wichtigen Themen (Islamisierung, Überfremdung, Falschgeldsystem) ans Licht gekommen und so eventuell –Lucke bewahre– innerparteilich demokratisch ein Programm nach dem Geschmack der Basis und nach den Bedürfnissen Deutschlands herausgekommen wäre, das den Begriff „Alternative“ wenigstens verdient hätte!
- BL hat sich schon früh ein System devoter Paladine geschaffen. Diese abhängige Kleinfunktionärskaste gibt es in allen Parteien – aber in einer „Alternativ“-Partei sollte sie wenigstens nicht wie bei den Altparteien einfach „durchregieren“. Kompetente Überzeugungstäter sind an der AfD-Spitze extrem rar. Schon hinter dem leider weiterhin Lucke-treuen Prof. Starbatty wird es da schnell dünn.
- BL ist immer mittendrin bei Hinterzimmerpolitik jenseits der Satzungsgremien und bei unangebrachtem Machtmissbrauch in Satzungsfragen, Programmgremien, Fachausschüssen, innerparteilichen Schiedsgerichten; oder bei der Formulierung absurd eingeengter „Programmleitlinien“ – notfalls auch erzwungen über „Mitgliederentscheide“ per ordre de Lucke-Mufti. Hinterzimmer sind inzwischen zwar auch seinen innerparteilichen Gegnern nicht mehr fremd – aber die wehren sich letztlich nur mit gleichen Mitteln, was bei fairer Parteiführung des BL und bei Basisverbundenheit des Programms und daraus folgender Einigkeit im Vorstand niemals erforderlich wäre!
- BL verstieg sich 2015 gar zur Gründung einer feindlichen „Partei in der Partei“ mit weltfern-arrogantem Namen („Weckruf“) …
- … ein Vorgang ohne Auftrag, Mandat, Mehrheiten oder auch nur Präzedenz in der deutschen Parteienlandschaft! Alleine nur dieser Schritt hätte in jeder anderen Partei zum sofortigen Rauswurf ohne Wenn und Aber wegen hochgradiger Parteischädigung geführt!
- Die AfD-Gremien zeigten und zeigen trotz in der laufenden Woche nun endlich erfolgter Missbilligung des „Weckrufs“ durch das parteiinterne Schiedsgericht hier einen erstaunlichen, selbstzerstörerischen Masochismus (oder doch eher eine Abhängigkeit vom System Lucke?), den Rauswurf der Initiatoren des Weckrufs nicht umgehend und noch vor Essen zu veranlassen!
- Seit 2014/15 nun scheint BL gar noch eine Strategie der verbrannten Erde vorzubereiten – nach dem Motto: falls ich und meine Hinterleute hier die Macht verlieren, darf die AfD nicht einmal mehr als Hülle überleben – vorher zerschlage ich mit meinen Paladinen noch die Finanzen, Strukturen und die Reputation der Partei!
- Und vieles mehr!
Genug ist genug. Die AfD wird beim anstehenden Parteitag in Essen ihren überfälligen Showdown haben. Dabei ist (wiederum v.a. „dank“ Lucke) vieles noch unklar: Abstimmungsfragen, Tagesordnung, die Mikrofonhoheit, die Ordnungsmacht im Saal (kein Witz – das wird eine wichtige Frage!), sogar die für den Parteitag gültige Satzung, die Frage des Verhaltens der „Weckruf“-Leute, juristische Anfechtbarkeiten (heute schon sicher und erst recht nach Essen), das Weiter- und Überleben der Partei nach Essen, u.v.m.
Meines Erachtens ist Essen die allerletzte Chance für die AfD, sich zu einer halbwegs basisverbundenen Partei zu mausern und zu etablieren, nicht nur das winzige Potenzial der Lucke-Wählerschaft abzugreifen, sondern sowohl Liberale als auch Konservative als auch einen Großteil der vom Parteiensystem völlig zurecht frustrierten 50% Nichtwähler anzusprechen und zu gewinnen. Mit anderen Worten: Endlich auch in Deutschland eine wahrhaft marktwirtschaftlich-liberale und zugleich national-konservative Alternative zu werden, wie sie in anderen Ländern EUropas inzwischen überall stark etabliert sind! Es ist fatal und absurd, dass ausgerechnet im EURopäischen Hauptzahlerstaat diese Euro- und EU-kritische Alternative noch immer unter 5% der Stimmen steht. Wenn es oberste Absicht der suprastaatlichen EUliten gewesen sein sollte, dieses Ziel zu erreichen, mithin eine wahre Alternative für Deutschland zu verhindern, sie hätten 2012 einen Bernd Lucke erfinden und/oder kaufen müssen…
Es ist also High Noon bei der AfD. Ein Shakespeare´scher Moment des „Seins oder Nicht-Seins“! Wenn die Lucke-Clique in Essen an der Macht bleibt, wird die AfD tot sein. Als inhaltliche „Alternative“ sofort – formal als Partei mangels Wählern denn spätestens in zwei Jahren. Es gibt dann auch kein richtiges Verhalten der verbleibenden aufrechten AfD´ler im falschen Lucke-System mehr. Wir sind nun an Entscheidungspunkt. Es kann in Essen nur noch darum gehen, diesen üblen Machtmissbraucher endlich los zu werden, bevor er nicht nur die AfD endgültig umbringt, sondern mit ihr gleich noch jede Hoffnung auf eine handlungs- und mehrheitsfähige Alternative im deutschen Parlament, das heute jeden relevanten Volksverrat vom ESM bis zur Vollüberwachung aller Bürger mit 80-100% der Stimmen absegnet!
Noch immer ist Lucke an Bord – er läuft inzwischen Amok und versucht weiterhin, mit aller Macht die Macht zu behalten. Tief im Inneren weiß er, dass seine geplante „Drohung“ mit der neuen „Weckruf“-Partei eine leere und hohle ist: Lucke ist kein charismatischer Volkstribun – er war mit der AfD nur zur rechten Zeit am rechten Ort: Eurokritik 2012 – er legte sich also in das Bett, das WIR Anti-EUR-Kämpfer ihm damals im von ihm heute so verachteten Internet über viele Jahre vorbereitet hatten! Heute ist von diesem unverdienten Nimbus des BL 2012 nun nichts mehr übrig. Und inhaltlich hätte eine zu 90% inhaltlich mit den Altparteien systemisch gleichgeschaltete „Weckruf“-Partei keinerlei Wählermobilisierungspotenzial. Dieser Partei wären im Wettbewerb um Wählerstimmen in BL´s politischer „Komfortzone“ zwischen SPD, CDU, Lindner-FDP und AfD nicht einmal 2% zuzutrauen! Linkssystemisch ist das Feld besetzt. Lucke wäre politisch tot. Er MUSS also in Essen alles daran setzen, irgendwie und mit buchstäblich allen Mitteln an der AfD-Macht zu bleiben. Die entsprechend durchgesickerten Vorbereitungen seiner Clique auf Essen sind ein Sammelsurium antidemokratischer Parteitagsregie bis hin zu organisierter physischer Mikrofon-Blockade gegen Andersdenkende, das an finsterste deutsche Zeiten erinnert!
Gerüchteweise wird Lucke derzeit wieder verstärkt von sehr systemtragenden Kreisen mit Mitteln unterstützt wie seit Jahren nicht mehr. Die Lucke-Seite kann dadurch derzeit mit allen Mitteln jedes halblahme und/oder vollabhängige Stimmvieh für den anstehenden Parteitag mobilisieren! Man will mit aller Gewalt die Gegenkandidaten niederstimmen lassen – auch wenn man keinerlei inhaltlichen Plan außer Machterhalt und persönliche Bereicherung hat, wenn dieses Vorhaben gelingen sollte, wofür uU schon 53% der Stimmen von Essen genügen! Après nous le déluge – nach uns die Sintflut. Auch und vor allem für unser armes Deutschland!
Dieser Artikel ist ein Appell an die beim Essener Parteitag (zurecht) rekordverdächtig anwesenden Mitglieder, all dies zu verhindern. Ein Weckruf von der anderen Seite sozusagen. Vermutlich wird die Essener Grugahalle mit über 5000 erklärten Lucke-Anhängern und Gegnern gefüllt sein. Wenn sich Lucke NOCH EINMAL durchsetzt, kann man die AfD endgültig abschreiben – auch wenn die Systempresse das dann natürlich anders darstellen wird. Wenn sich basisverbundene, konservative und zugleich liberale Kräfte durchsetzen (all das ist das Lucke-Lager definitiv nicht!), dann wird die politische Arbeit zwar weiterhin wegen der Lucke´schen Obstruktionspolitik der vergangenen zwei Jahre und wegen diverser Altlasten enorm schwierig. Aber wenn sich die verbleibenden Kräfte personell und inhaltlich auf gute Kompromisse im Sinne ihres riesigen Wählerpotenzials der heute nichtwählenden Bürgerschaft verständigen, ist es mittelfristig immer noch möglich, aus der AfD endlich das zu machen, was die Bürger und Wähler seit Jahren von einer „Alternative“ erwarten.
Konservativ und liberal schließen sich nicht aus! Ich hatte dies einmal in einer Baaderpreis-Laudatio auf Bruno Bandulet ausgeführt, der geradezu personifiziert sowie in seinem publizistischen Werk beide Seiten vereinigt: … „Liberal sind nur die Regeln: Davon ausgehend kann und muss man als Liberaler auch inhaltlich für etwas stehen. Bruno Bandulet stand zeitlebens für konservativ-nationale, rechtsstaatliche und für freiheitlich-liberale Werte! Gerade heute in Zeiten der unseligen vollpolitisierten Ökonomie und Gesellschaft, wo doch der Liberalismus im Sinne von Wahlfreiheit und individueller Selbstbestimmung geradezu am Aussterben ist, ist derjenige, der ihn vertritt und die Reste dieser Freiheiten retten bzw. bewahren will (‚conservare‘), ja fast automatisch ‚conservativ‘! Auch Baader war konservativ und liberal. Liberal und konservativ schließen sich also keineswegs aus – obwohl dieser vermeintliche Widerspruch von einer ggü. beiden Haltungen feindlich gesonnenen Medienwelt heute oftmals zum künstlichen Popanz aufgebaut wird!“
Reißen wir also endlich Lucke die pseudo-„liberale“ und zugleich auch die „konservative“ Maske vom Gesicht: er ist NICHTS davon. Und „staatstragend“ ist er nicht im seriösen Sinne, sondern nur im systemtragenden: also das planwirtschaftlich-totalitäre Falschgeldsystem tragend. Die Täuschungen sind nur mühsam kaschiert durch den elitären Mantel der von Lucke beanspruchten professoralen Unantastbarkeit. Und durch vernebelnde Rhetorik wie Anfang 2015 bei Luckes (gescheitertem) Versuch, mit großen pathetisch formulierten „Leitlinien“-Worten ein höchst systemisch-restriktives Parteiprogramm durch die Hintertür durchzudrücken, das jeden alternativen Anspruch aufgegeben und im Keim erstickt hätte.
Warum spreche ich oben im „wir“ – da sich doch der Boehringer seit Parteigründung immer wieder zur AfD und speziell zu Lucke kritisch äußert – aber niemals beigetreten ist? Guter Punkt. Da man in der aktuell absolut kritischen Situation für die AfD und für Deutschland Flagge zeigen sollte, bin ich vor einer Woche nun beigetreten. Hiermit offiziell. Nicht alle publizistischen und politischen und persönlichen Freunde werden diesen Schritt ausgerechnet jetzt verstehen. Und ja – es ist „ausgerechnet jetzt“ – denn da der Weg der AfD wohl erst zum Jahresende klar sein wird, bedeutet diese „Parteinahme“ ein Risiko für mich. Aber das Risiko für unser Land, sollten sich die egomanischen Partei- und Kulturzerstörer à la Lucke durchsetzen, ist größer! Man kann auf Dauer eine Organisation nicht nur von außen kommentieren. An einem bestimmten Punkt muss man schweigen – oder mitmachen. Letzteres versuche ich ab sofort – wobei es im Falle eines Sieges des Lucke-Lagers in Essen eine sehr kurze Zugehörigkeitszeit gewesen sein wird. Die Voraussetzungen und der Zeitpunkt des Beitritts sind also nicht ideal – höchstens unter „antizyklischen Gesichtspunkten“, um einmal Börsenjargon zu bemühen. Derzeit muss es darum gehen, die einzige Alternative für Deutschland auch als solche zu erhalten! Es ist wie mit den Goldreserven der Bundesbank: Wenn wir jetzt nicht kämpfen, wird sogar die Option einer substanziellen Deckung der deutschen Währung post Euro (bzw. eben einer substanziell-alternativen deutschen Partei post Euro) verloren sein!
Lucke ist weder klassisch-liberal noch wirtschaftsliberal – von Geldsystemkompetenz ganz zu schweigen. Er ist auch nicht angebracht national – sonst würde er die dramatische illegale Überfremdung Deutschlands wenigstens thematisieren. Lucke ist nur Lucke. Er steht für ein Machtsystem in eigenem Recht. Alles was er macht, geschieht pro domo – und alles in diesem System muss sich diesem Anspruch unterordnen – auch die Inhalte der Kaum-noch-Alternative namens Lucke-AfD.
Die heutige, dramatische täglich fortschreitende Überfremdung Deutschlands durch Millionen illegaler Wirtschaftsflüchtlinge und/oder moslemischer Kulturveränderer hat nichts mit Liberalität, nichts mit Gesetzestreue und auch nichts mit kluger Wirtschaftspolitik zu tun. Die totale Personenfreizügigkeit durch Aufgabe jeder Abgrenzung nach außen tötet jeden Organismus mit absoluter Sicherheit. Ein Politiker, der dies nicht einmal thematisiert – geschwiege denn laut ablehnt, kann niemals Chef einer alternativen Rettungs-Partei für Deutschland sein! Und jemand, der vorgibt, die Marktwirtschaft zu fördern – dabei aber nicht erkennt, dass unser heutige vollpolitisierte Ökonomie zu 70+% eine Planwirtschaft bzw. ein Geldsozialismus ist – der hat von natürlicher Wirtschaft, freiem Menschenwillen und von den wahren Ursachen unserer Probleme nichts verstanden. Statt gutem Geld und mehr Markt in überschaubaren und frei handelnden Einheiten fordert Lucke seit Neuestem nun gar noch supranationale EU-Steuern (!). Lassen wir ihn verdientermaßen zurück in den Schoß der großen Rettungs-EURopäerin Merkel. Er wird sich in der dortigen Merkel´schen Alternativlosigkeit sicher wohler fühlen als in der AfD – angesichts seiner 33 Jahre an CDU-System-Mitgliedschaft wäre es einfach eine Heimkehr des verlorenen Sohnes nach knapp dreijährigem Irrweg. Ähnlich einem Gregor Gysi, der alle planwirtschaftlichen Überzeugungen nach der Wende ja auch nach 1990 fast nahtlos von der SED in die PDS-Linke retten konnte. Some things never change. Lasst Reisende ziehen. Und gebt ihnen notfalls einen kleinen (besser: großen) Kick und ein Austrittsticket, damit sie endlich reisen! Was dem Noch-immer-Euro-Mitglied Griechenland längst zusteht, sollten wir Bernd Lucke nicht vorenthalten. Wenn Griechenland dann (entsprechend Hans-Olaf Henkels gewagter Empfehlung) parallel zum Euro die Neo-Drachme einführt, kann Lucke analog dazu parallel zur AfD ja die Weckruf-Alternativpartei gründen. Viel Erfolg dabei.
An meine neuen, in Essen stimmberechtigten Parteifreunde sei für alle Abstimmungen dort gesagt: Ent-täuschen Sie die supranationalen, antideutschen Kräfte hinter Lucke, die es leider in der kritischen EFSF- und ESM-Phase 2010/15 noch geschafft haben, jede wirksame Opposition im EURopäischen Hauptzahlerland Deutschland vor allem mittels der Person des Alternativenkillers Lucke zu verhindern. Und die nun dabei sind, in der AfD entweder den ewigen Lucke zu installieren. Oder dort durch sein zerstörerisches weiteres Verbleiben wenigstens noch möglichst lange absolut verbrannte Erde zu schaffen und zu hinterlassen! Freiwillig geht er nicht – die „Weckruf“-Partei wird es nie geben. Werfen Sie Lucke und seine Abhängigen in Essen endlich und vollständig aus der Partei. Es ist mehr als überfällig. Jeder Restkredit aus der Gründungszeit durch die damals zugegebenermaßen frustrationstolerant-tapfere Gegenwehr Luckes in Mainstream-Talkshows ist längst aufgebraucht! Keine Partei muss einen derartigen Masochismus an den Tag legen, eine solch abgehobene Figur dauerhaft in ihren Reihen zu ertragen.
Was nach Lucke kommt, ist nicht sicher prognostizierbar – zumal Lucke vor seinem Abgang in jedem Fall noch waidwund-angeschossen die letzten Finanz-, Organisations- und Reputationsreste der Partei zu vernichten suchen wird, bevor er im Orkus der Geschichte verschwinden wird (der Prozess läuft bereits seit Ende 2014 unter seiner Führung). Sicher ist aber in jedem Fall: MIT einem Parteichef Lucke auch noch post Essen wäre endgültig jede Hoffnung der Deutschen auf eine wählbare echte Alternative verloren! Eine neue Opposition als echter Alternative könnte dann nur noch WIRKLICH RADIKAL reüssieren. Die Straßenkämpfe der späten 1910er und frühen 1930er Jahre wären dann wieder die Fanale des Kommenden! Lassen wir das nicht zu – es wäre der worst case für Deutschland. Deutschland wäre dann zum dritten Mal in 100 Jahren in die Falle der unter Mithilfe deutscher Kollaborateure von außen aufoktroyierten Radikalisierung getappt. Wehret den Anfängen!
Rufen wir darum unter allen Umständen den Weckrufler weg. Schaffen wir ENDLICH die volksnahe Alternative, nach der dieses Land seit mindestens 25 Jahren (wahlweise auch seit 70 oder im bürgerlichen Lager wenigstens seit acht Jahren) schreit und die es verdient! Die Zukunft der AfD ist offen und unsicher. Aber es kann überhaupt nur eine geben NACH der Entsorgung der personellen und ideologischen Altlast Lucke! Machen wir den 4. Juli zum Unabhängigkeitstag der AfD. Auch die Amerikaner mussten einen langen Kampf gegen die englischen Kolonialherren führen (die zugleich die Macht über ihre Gelddruckerpresse auch in ihrer Kolonie Nordamerika behalten wollten), bevor sie dann am 4. Juli 1776 ihren Independence Day gegen die Fremdbeherrscher feiern konnten!