Aus leider gegebenem Anlass eines Metallwoche-Interviews von Thorsten Schulte heute mal etwas Grundsätzliches zu einer relativ neuen Art von „Opposition“, die wir langjährigen Kritiker des EU- und Euro-Systems sowie der inzwischen zum Euro irgendwie „zugehörigen“ Rettungsschirme erfahren. Dies nicht nur von Seiten der klassischen unverbesserlichen EUliten und ihrer keynesianischen, natürlich parteiischen und über ihre Pöstchen und Aufträge incentivierten Schleimer der Macht; sondern seit einiger Zeit leider auch von Leuten, die den Wahnsinn des unnatürlichen ungedeckten Geldsystems eigentlich erkennen müssten. „Friendly Fire“ sozusagen, mit dem ich mich zwar (weil nicht von den Krisenverursachern kommend) ungern auseinandersetze; und es daher zB im Fall von Folker Hellmeyer lange bei Andeutungen zur Unhaltbarkeit dessen völlig einseitiger Euro-Verteidigung belassen habe. Sogar die ersten moralisierenden Unverschämtheiten von September 2011 haben wir –obwohl über die Goldseiten verbreitet– hier noch fast unkommentiert gelassen. Das richtete sich selbst – die Forenkommentare waren entsprechend – warum also noch nachtreten?

Sogar die vermeintlich staatstragenden, und mit keinen Widerspruch duldender Überzeugungskraft vorgetragenen Worte aus der ganz großen Rhetorik-Trickkiste haben wir noch schweigend hingenommen; so zum Beispiel solche gleich multipel und vielschichtig fehlgeleiteten Thesen:

„Die aktuelle Verhaltensweise derjenigen, die hier sportlich Griechenland in Grund und Boden reden, schwächt die gesamte fiskalische Kraft der Eurozone. Sie spielt mit der deutschen Wirtschaft, dem deutschen Mittelstand und dem deutschen Bürgertum. Sie spielt mit der Zukunft Europas. Sie spielt mit dem europäischen Humanismus. Sie spielt mit dem globalen Finanzsystem. Sie spielt mit der Weltwirtschaft. Sie spielt mit der politischen Stabilität.“ >:XX

=> Schon damals im September sträubten sich den wahrhaft Geschichtsbewussten und den Kennern des natürlichen gedeckten Geldsystems und den wahren Marktwirtschaftlern die Haare bei einer kausal derart falschen Problemanalyse. Das hatte schon 2011 ungefähr das Niveau dieses ganz aktuellen und archivierungswürdigen Zitats des belgischen Notenbankgouverneurs Luc Coene; ebenfalls zur griechischen Situation:

“Man sagt natürlich nicht, dass man in einer Notsituation steckt, weil man die Situation so noch viel schlimmer macht. Ich sehe wirklich keinen Nutzen darin, mehr Transparenz in die Sache zu bringen.” XX(

=> Na das ist doch mal entwaffnende Ehrlichkeit eines Banksters! Um im Bild zu bleiben: das wäre wie wenn sich ein Bankräuber gegen seine Verfolgung durch die Polizei ausspräche mit der Begründung „Wenn die anderen potenziellen Bankräuber meine Tricks im Polizeibericht transparent nachlesen könnten, dann gäbe es ja bald viel mehr Bankraube. Ich sehe wirklich keinen Nutzen darin, mehr Transparenz in die Sache zu bringen!“

=> Aber Intransparenz löst die Probleme ganz gewiss auf – nicht wahr, Herr Bankräuber Räuberbanker Coene?!! Und ganz sicher wird (noch mehr) Intransparenz die baldige griechische Rettung bewirken – nicht wahr Herr Hellmeyer? Sportliches Lügen statt „sportliches In-den-Boden-reden Griechenlands“ wird dieses Land sicherlich retten! Dieses konstruktive Lügen bzw. die Juncker´schen „ehrlichen Lügen“ sollten wir endlich auch in unseren Kindergärten und Schulen einführen – wenn schon die größten Machtzentralen der Welt offenbar so gut damit fahren!

So weit wäre all das ja fast noch lustig. Leider findet die Totschlagrhetorik gegen wahrheitssuchende und -aussprechende EU(R)-Kritiker inzwischen auch Nachahmer außerhalb der Bremer Landesbank. In einem erstaunlichen Interview mit der Metallwoche von gestern bläst nun auch Thorsten Schulte ins gleiche Horn – und packt ebenfalls die verbale Moralkeule aus, mittels der wir Kritiker des Rettungswahnsinns als Gegner des Humanismus dargestellt werden. Dies mit der geradezu hanebüchen schlichten „Argumentation“, wer gegen die Rettung sei, der riskiere den Krieg und damit (wie in jedem Krieg) das Ende der Menschlichkeit.

Zwar bewegt sich diese „Logik“ unter Ausblendung der gesamten Vorgeschichte des Status Quo des EU-Wahnsinns auf Kindergartenniveau – ist aber eben darum hoch gefährlich. Darum bitte ich Thorsten und Herrn Hellmeyer zunächst einmal, sich die Worte des ehemaligen israelischen Botschafters in Bonn, Asher ben Nathan, in Erinnerung zu rufen – auch wenn das lange her ist: Ben Nathan in einem Interview auf die Frage, wer 1967 den 6-Tage-Krieg begonnen und die ersten Schüsse abgegeben habe: „Das ist gänzlich belanglos. Entscheidend ist, was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

So wie in fast allen Kriegen ist es auch im Wirtschaftskrieg, den wir derzeit erleben: Die Ursachen, die uns erst in den aktuellen ESM-Rettungswahnsinn getrieben haben, liegen sehr lange zurück. Die u.U. tatsächlich tödliche Falle, die „dem Humanismus“ oder der „Res publica“ (= dem Rechtsstaat) und Uns dem deutschen Volk heute gestellt ist, wurde vor sehr langer Zeit aufgebaut. Auch Folker Hellmeyers Plädoyer für die alternativ- und uferlosen EUro-„Rettungen“ beschreibt darum heute nur noch reines Herumdoktern an Symptomen. :!: Seine Empfehlungen pro Rettungspolitik, „für den Euro“, „für die Res Publica“ und „für den Humanismus“ sind in Wirklichkeit kurzsichtige Ratschläge in völliger Verkennung der Ursachen des absolut unvermeidlichen Endes des Euros, der EU und selbstredend auch des ungedeckten Papierfalschgeldsystems insgesamt, die allesamt voneinander abhängen. Zitat F. Hellmeyer 2011:

„Wer in solchem Umfeld auf seine Möglichkeiten lauthals verzichtet, dient nicht der „Res Publica“ und er distanziert sich vom Humanismus, für den Europa als letzte Bastion noch steht. Er gefährdet die Integrität der Eurozone.“

:!: Es gibt kein richtiges Verhalten im falschen System [Adorno] - schon gar nicht mehr in dessen Endphase: Das aktive Verdrängen und das von uns Kritikern geforderte Verschweigen von Systemfehlern und Lebenslügen à la Coene oder Hellmeyer wird weder den Euro noch unsere Gesellschaft retten. Ein Zeitgewinn ist alles, worauf bei konsequentem Einsatz der Rettungsschirme noch zu hoffen ist. Dies um den Preis der stetig exponentiell beschleunigten Erhöhung der Fallhöhe und der endgültigen Zerstörung der Gesellschaft bzw. „des Humanismus“ in wohlverstandener Bedeutung des Wortes! :!:

Im neuen Buch „Der Private Rettungsschirm“ wird die Gesellschaftsgefährdung durch absurde Rettungsschirme als „Teufelskreis der sozialistischen Markt- und Gesellschaftsmanipulation“ bezeichnet:

=> Das Wort „ESM“ steht dort auch als Platzhalter für „EFSF“, „Target2“, „ELA“, „EZB-Schrottmonetisierung“; aber auch für „Goldpreisdrückung“ oder für das „Falschgeldsystem insgesamt“. Seit 1913 bzw. spätestens seit 1971 leben wir in der Lebenslüge des pervertierten Falschgeldsystems, aus der heraus sich fast alle anderen Fehlentwicklungen ergeben. Im Kapitel „Die geistige Vorbereitung“ dieses Buches zähle ich recht umfassend alle primären und sekundären Lebenslügen unserer Zeit auf, die leider auch von einigen Gold- und Silberbugs gerechtfertigt und damit verharmlost werden. Der Euro und die EU sind neben dem Papiergeld samt Dollar nur zwei dieser vielen vielen Lebenslügen – die Leser sind herzlich eingeladen, sich diese auf über 80 Seiten mal in Ruhe durchzulesen.

Adornos o.g. Diktum gilt immer und überall: Ein so fundamental fehlgeleitetes und unnatürliches System wie unser Falschgeldsystem und auch wie die Transfer-EU bzw. der illegale Bundesstaat EU kann und sollte nicht künstlich „gerettet“ werden. Die Planwirtschaft hat noch nie in der Weltgeschichte Wohlstand gebracht. Auch die monetäre Planwirtschaft der „Rettungsschirme“ wird das Gegenteil dessen bewirken, was sie angeblich erreichen soll.

Thorsten Schulte bewirbt heute sein Metall-Woche-Interview mit folgenden Worten:
„Mir liegen die Aussagen im 2. Teil des Interviews sehr am Herzen. Ich füge ausdrücklich hinzu, dass diejenigen, die ein Ende der Euro-Rettungsschirme, der EZB-Liquiditätsspritzen, des Zahlungsverkehrssystems TARGET2 und der Europäischen Währungsunion fordern, sich mental und in ihrer gesamten Vermögensallokation auf eine Depression wie 1929 bis 1933 vorbereiten sollten.“ :roll:

=> Laut gebrüllt, lieber Thorsten. Du musst aber zwingend hinzufügen, dass diese geistige und materielle Vorbereitung unbedingt auch von denjenigen vollzogen werden muss, die dieses „Ende der Rettungen“ nicht fordern! Sie sitzen in genau demselben sinkenden EU- und EUR-Boot. Was wir Kritiker des Target- und ESM-Wahnsinns „fordern“ oder was Du evtl. gegenteilig forderst, ändert genau ... nichts am unvermeidlichen Exitus des Euros. Nehmen wir uns nicht so wichtig, denn letztlich werden unsere Appelle die Abwicklung des Systems nicht mehr beeinflussen – egal ob wir den „Brüning“ oder den „Hyper-Keynes“ fordern! Es ist unseriös zu behaupten, die aktuellen Rettungsversuche des EUR würden „den Humanismus“ am Ende retten, der in der Tat gefährdet ist! Und die deflationäre Depression wird durch noch eine weitere inflationäre Schocktherapie nur noch um maximal wenige Jahre hinausgeschoben. :!: Die im Falle eines GR-Exits zu erwartende EZB-„Bazooka“ (dann die dritte in nur sechs Monaten!) könnte vermutlich über drei Billionen Euro „Feuerkraft“ haben. Doch diese drei Billionen sowie alle anderen Rettungsvehikel von Target2 bis zur EZB wie auch der heute gerüchteweise geplante „paneuropäische Sicherungsfonds für Bankeinlagen“ werden Armageddon um vielleicht sechs Monate verzögern, ohne dass sich an den realwirtschaftlichen Unterschieden der Euro-Zone als Haupt-Ursache der Euro-Spannungen irgendetwas geändert hätte – wegen des moral hazard Folgeproblems ganz im Gegenteil!. Dann muss zwingend die nächste Bazooka kommen – jedenfalls in der Logik der alternativlosen Euro-Retter.

=> Merken wir noch, dass wir die „Alternativlos!“-Rhetorik der Blockparteien einfach unkritisch nachplappern? Merken wir noch, dass sich die Aufschuldungszyklen ständig verkürzen und sich die Fluchtbewegungen der Spargelder dadurch immer weiter beschleunigen? Ist das kein recht sicheres Zeichen des endgültigen Vertrauensverlusts der Menschen in die EUliten und ihr Falschgeldsystem? Ist uns nicht klar, was das bedeutet und dass Beschwörungen des Humanismus das Desaster nicht mehr verhindern werden?

Der gleichen Logik „Wenn das System fällt, dann Ende des Humanismus“ folgend, müsste Folker Hellmeyer übrigens auch alle anderen planwirtschaftlichen Aktionen des Systems gutheißen. So zB (GATA-Meldung von heute) den ultimativen Artenschutz für die Comex durch den neuen planwirtschaftlichen Räterat der US-Regierung namens „Financial Stability Oversight Council“, der heute beschlossen hat, dass die Comex unsterblich werden muss, da „systemrelevant“ und damit „too big to fail“ und damit zugangsberechtigt beim ultimativen „funny money“-Rettungs-Topf der Fed:

„Specifically, the law authorizes the Federal Reserve to provide ‘discount and borrowing privileges’ to clearinghouses in emergencies. Traditionally the ability to borrow from the Fed's discount window was reserved for banks, but the new law made clear that a clearinghouse receiving assistance was not required to ‘be or become a bank or bank holding company.’ To get help, they only needed to be deemed ‘systemically important’ by the new Financial Stability Oversight Council chaired by the Treasury Secretary.“ >:XX

=> Auch diesen in einer Marktwirtschaft absurden Artenschutz (der übrigens geeignet ist, den Silberpreis noch einige Jahre länger zu drücken als es sonst möglich wäre, Anmerkung in Richtung Silberjunge) muss Folker Hellmeyer konsequenterweise als „gerechtfertigt und alternativlos zur Rettung des Humanismus“ ansehen. Ebenso wie (siehe Interview Thorsten Schulte) auch alle bunten und völlig außer Kontrolle geratenen Facetten des Brüsseler Manipulationsspektrums irgendwie sophistisch als „marktwirtschaftskonform“ umdefiniert werden: ESM, Target2, direkte Bankenrettungsfonds, direkte Bankeinlagen-Rettungsfonds, EZB- und BuBa-Refinanzierungen , usw. usw.

=> Nein – all das ist in unserem Falschgeldsystem zwar System-konform – aber eben nicht Marktwirtschafts-konform! Und doch das ist das noch immer das System, das weiterhin geheuchelt wird und von dessen Resten auch die Apologeten der „Rettungen“ noch immer leben!

Die historische Abhandlung der Brüning-Zeit im Metallwoche-Interview enthält wildeste Spekulationen: ohne Brüning kein Hitler. Aber das ist –von Versailles mal ganz abgesehen– eben nur eine stark verkürzte Geschichtswahrheit: Die angelsächsische Kreditblase der Roaring Twenties von ca. 1925-1929 musste irgendwann bereinigt werden. Mises wusste schon viele Jahre früher, dass ein durch Kredit-Ausweitung künstlich geschaffener überzogener Boom nicht ohne schmerzhafte Bereinigung wieder aus der Welt zu schaffen ist. Die Depression war also schon seit 1928 unvermeidlich – und damit waren auch schon 1928 die Schmerzen der Verarmung der Mittelschicht und der Massenarbeitslosigkeit sicher und damit die Grundlagen des Aufstiegs „Hitlers“ gelegt. :!: Eine weitere Runde der Aufschuldung statt direkt „Brüning“ hätte weder Hitler noch WK II verhindert! Der Kreditvermögensüberhang musste ab 1929 einfach ausgebucht werden – ebenso wie genau dies leider auch heute wieder einmal überfällig ist - spätestens seit dem Sündenfall der ersten GR-"Rettung" bzw. seit dem EFSF im Mai 2010! Und eine Ausbuchung (Währungsreform) ist immer ein deflationärer Akt, der durch eine letzte (?!) Inflationsanstrengung nicht mehr verhindert, wohl aber inhuman verschlimmert werden kann. An ökonomischen Naturgesetzen kommt man nicht vorbei! Es ist längst geschichtlich nachgewiesen, dass auch Roosevelts „New Deal“ – also der „Anti-Brüning“ die USA nicht aus der Depression von 1930ff geführt hat, sondern dass dies erst die Aufrüstung in den USA (die nicht erst 1941 einsetzte!), dann die Kriegswirtschaft und dann die Sondersituation des gewonnenen Kriegs, dann der Besitz des Großteils des Weltgolds, der Weltpatente und des Weltkapitals ab 1945 sowie der Wiederaufbau der zerstörten Rest-Welt mit US-Kapital bewerkstelligt haben! Und natürlich das unglaubliche Privileg des „Papiergold-Dollars“ von Bretton Woods.

Den heute wieder absehbaren Kollaps werden daher auch in den 2010er-Jahren nicht die markigen Sprüche der selbsternannten „Humanisten“ und ihre inflatorischen keynesianischen Verzögerungsmittel verhindern. Sie machen ihn nur tödlicher für alle. Der Zeitgewinn wird vor allem aus deutscher Sicht ungeheuer teuer erkauft. In zwei bis maximal fünf Jahren wird der EUR sogar trotz ESM etc. und trotz auch noch erwartbarer Eurobonds Geschichte sein. Da lege ich mich inzwischen fest. Die moralisierende Totschlagrhetorik gegen die Kritiker des EUR-Wahnsinns ist inzwischen wahrhaft ärgerlich und unerträglich, denn die inflationär verzögerte Währungsreform ist –gerade für die Masse der Papiergeld-Kleinsparer– eben nicht humaner als die direkt deflationäre. Und die Kriegsgefahr ist auch im Inflationsfall nicht kleiner - die Währungsreform wird Millionen von Menschen verarmen – egal ob direkt deflationär ausgelöst oder vorher noch einmal inflationär aufgeblasen! Wir Kritiker der Rettung werden am Tag X nicht die Auslöser des Crashs gewesen sein! Der Überbringer der schlechten Nachricht wird bestraft. Doch das sind antike bzw. mittelalterliche, barbarische Sitten! Wir lassen uns diese irrationale und unfaire Behandlung nicht gefallen – besonders weil sie schon heute für den Tag X absehbar ist! Der Mythos „Die Panikblogger und ihre dumme Transparenz sind schuld – hätten die bloß die Klappe gehalten, dann wäre der Euro nicht untergegangen!“ muss schon im Ansatz bekämpft werden. Die Coenes und Hellmeyers der Welt dürfen mit dieser Dolchstoß-Legende des frühen 21. Jahrhunderts nicht durchkommen!

In einem hat Thorsten Schulte sicherlich recht: Wenn alle Staaten drucken als gäbe es kein Morgen mehr und dies inzwischen sogar offen illegal, dann wäre es auch aus deutscher Sicht rational, dies auch zu tun. Aber dann bitte ohne EU-Komplett-Transfer-Würgeband und wirklich nur zu unseren eigenen Gunsten, was zB die griechische Zentralbank ja inzwischen offen tut. Dito Spanien und via Target2 und EZB schon heute auch Frankreich. Wir müssen raus aus der EU - und zwar nicht als Letzte, denn den Letzten werden die Hunde beißen. Die Holländer könnten übrigens schon nach den Wahlen im Herbst den Ausstieg erklären. Sie würden es dann klug machen, denn sie bekämen ihre Target2-Forderungen etc. noch in werthaltigem Geld ausbezahlt. Die Deutschen als letzte Deppen und Zahlmichels dann nicht mehr. Die 650+ Mrd EUR Target-Forderungen und die impliziten und expliziten EZB- und EFSF-Bürgschaften sind schon heute mehr oder weniger Voll-Abschreibungen!

Ich ertrage auch Forderungen nach Fortführung von Target2 und nach der Errichtung der ESM-Bank nicht mehr, solange sich jemand noch als "Marktwirtschaftler" bezeichnet. Wer Target2 verstanden und Aufbau und Folgen der ESM-Bank durchdrungen hat; und diesen Wahnsinn dann noch immer verteidigt, ist kein Marktwirtschaftler mehr! Eine zu (inzwischen mehr als) 100% druckerpressenfinanzierte Exportwirtschaft hat mit Marktwirtschaft nichts mehr zu tun! Ebensowenig eine ab Juli über den quasi monarchisch agierenden ESM-Gouverneursrat m.E. zu 70+% gesteuerte StaMoKap-Realwirtschaft; von der Finanzwirtschaft ganz zu schweigen! Was soll das? Die sozialistische Planwirtschaft hat der Masse der Menschen noch nie in der Geschichte Wohlstand gebracht - immer nur das glatte Gegenteil! Man kann sich nicht reich drucken und der Zentralplanungsstaat ist immer der schlechteste Produzent überhaupt, weil er den freien Preis- und Zinsfindungsmechanismus bekämpft, was apodiktisch immer schiefgeht und (siehe Grafik oben) immer dramatische gesellschaftliche Konsequenzen hat; und in der Weltgeschichte immer Armut und oft Krieg befördert hat! Auch der monetäre Sozialismus der ESM-EU ist nur eine neue Form der Planwirtschaft. Sie wird auch diesmal monumental scheitern und uns am Ende in Verarmung und (Bürger)Krieg stürzen! Humanismus????? :?: :?:

Die freien Marktkräfte (als Ausfluss des Menschenwillens) sind auf Dauer immer stärker als die Planwirtschaftler in EU-Kommission, im Schäuble-BMF, in der Bremer Landesbank oder anderswo.

Alle Versuche der totalen EUropäischen Planwirtschaft sind anti-humanistisch! ESM & Co sind pure Marktmanipulation in den größten Märkten der Welt - den Bondmärkten. Planwirtschaft also - obwohl dies leider sogar früher marktwirtschaftlich denkende Freunde inmitten des aktuellen und tatsächlich hoch gefährlichen Szenarios zu verdrängen scheinen. Doch noch immer gilt: Man kann eine Krise nicht mit höheren Dosen der Kreditmedizin bekämpfen, die sie verursacht hat! Das Kreditfeuer ist mit dem planwirtschaftlichen ESM-Benzin nicht löschbar!

Fazit (nicht neu von mir): Der Preis der Aufgabe der Marktwirtschaft, des Rechts, der Demokratie und der (nationale deutsche Sicht) ökonomischen Vernunft ist für eine Verzögerung der (unvermeidlichen!!) Katastrophe um wenige Jahre zu hoch! Viel zu hoch. :!: Nur bei bereitstehender Fluchtburg und bei anti-humanistischer Einstellung und bei einem Zeithorizont unter drei Jahren kann man das m.E. immer noch anders sehen und weiterhin den ESM-Wahnsinn gutheißen und Kritiker desselben als „Rattenfänger“ bezeichnen.

=> Die heutigen EUR-Kritiker sind noch immer höchst rational - ich nehme das seit über 15 Jahren für mich in Anspruch. Aber ja, die Rattenfänger und Heilsbringer werden kommen, wenn wir so weiter „retten“. Erst von links, dann wieder von rechts!

Im Webinar am kommenden Montag werde ich auch auf diese Themen noch ausführlich eingehen. Aufzeichnungslink dann nach der Sendung.

Und vergessen Sie bitte nicht, die Petition „Keine Ratifikation des ESM-Vertrags“ zur unterzeichnen und zur Großdemo gegen den „Rettungswahnsinn“ zu kommen. Die Demonstranten dort sind der Humanität schon viel länger verpflichtet als diejenigen, die sie vor einigen Monaten glauben entdeckt zu haben und sie nun für sich pachten wollen!
2. Juni 2012, 11 Uhr, München: http://www.stop-esm.org/demo