Für uns nicht wirklich überraschend – deswegen aber nicht weniger skandalös: Die EZB lässt nun jede noch verbliebene Qualitätsanforderung an Deckung und Werthaltigkeit hinterlegungsfähiger (=monetisierbarer) Sicherheiten fallen. Siehe dazu den Kommentar unter der folgenden Meldung. Und auf vielfachen Wunsch einer [auf den Goldseiten täglich kommentierenden] lautstarken einköpfigen Partei, die uns nicht immer wieder „einseitige und kurzsichtige anti-EURopäische Berichterstattung“ vorwerfen können soll, finden Sie etwas weiter unten stehend dann noch mehr „food for thought“ – diesmal eher US- und Fed-zentriert. Schließlich ist der Sozialismus zugunsten der Banken und zu Lasten der Massenkaufkraft und der Menschen ja nun in der Tat keine EURopäische Erfindung. Das Prädikat „invented here“ verdienen eindeutig die Fed und ihre Eigner und ihre noch immer weitgehend amerikanischen „primary dealer“: „Sozialismus à la carte und für die Banken“ betreibt die Fed schon seit mindestens 2007/8 – insoweit ist der o.g. einköpfigen Partei durchaus zuzustimmen. Doch die EZB und die Satrapen der Weltregierung in den EUropäischen Parlamenten ziehen seit 2010 gewaltig nach. Dies in allererster Linie mit deutschem Steuergeld und mit aus dem Nichts geschöpften Kreditgeld bzw. mit abstrusen „Garantie“-Konstrukten, welche ohne deutsche Substanz und Bonität keinen Tag überleben würden! Daher zunächst zu den neuesten „Errungenschaften“ der EZB:
EZB lockert die Sicherheitsanforderungen weiter
„Die Europäische Zentralbank veröffentlichte gestern eine aktualisierte Version der allgemeinen Regelungen für die geldpolitischen Instrumente und Verfahren des Eurosystems. Die neue Version enthält insbesondere drei Änderungen:
1. Das Eurosystem hat die Eignungsvoraussetzung abgeschafft, dass von Kreditinstituten ausgegebene Bankschuldverschreibungen nur dann diskontierbar sind, wenn sie zum Handel an einem geregelten Markt zugelassen sind.
2. Die Einführung eines Mindestbetrages für alle diskontierbaren Kreditforderungen in der gesamten Eurozone wurde bis 2013 aufgeschoben.
3. Es wurde eine Bestimmung eingeführt, die vorsieht, dass alle Geschäftspartner des Eurosystems sich der Gesetzesvorschriften zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung bewusst sein und sich gemäß dieser Vorschriften verhalten müssen.“
Wäre man als Michel eine Bank (und eben nicht nur einfacher Michel), könnte man bei der EZB ab sofort auch alte löchrige Socken oder auch schimmelbefallene Bruchbuden zum Neuwert zu Geld machen. Leider bleibt dieses Privileg nun aber zB der HRE Bad Bank mit ihrem wertlosen toxischen Schrott vorbehalten – soweit dieser nicht bereits zu Lasten des deutschen Haushalts abgeschrieben wurde. Oder vorbehalten auch der Société Générale mit ihren stetig im Wert fallenden schlechten Assets. Und gemäß den neuen u.g. Regeln vorbehalten sogar den griechischen (und französischen und amerikanischen) Pleitebanken mit ihren bereits im „Default“ befindlichen griechischen Staatsanlei(c)hen im Depot, die wegen ihres „D“-Status´ praktisch vom Handel an geregelten Märkten ausgesetzt waren!
Die o.g. Namensangaben der Banken verstehen sich selbstredend nur pars pro toto (beispielhaft) – denn fast alle Banken werden diese außerordentlichen und für die steuerzahlenden und inflationsgeschädigten Bürger so fatalen Privilegien nutzen! Jeder Portfolio- und Risikomanager jeder Bank wäre geradezu gemeingefährlich dumm, wenn er seinen Bilanzschrott nun nicht an die EZB zu nominal überschreiben würde! Wenn auf einer Bankbilanz auch nur noch eine größere Verlust-Position verbliebe, riskierte der verantwortliche Bankmanager geradezu Klagen seiner Aktionäre wegen grob fahrlässiger oder gar vorsätzlicher Schädigung des eigenen Unternehmens. Wozu hat man denn eine EZB und demnächst sogar ein Schwarzes Loch für toxische Abfälle namens ESM, wenn man sie als Bank nun nicht nutzte, da es doch Freibier für alle Banken in faktisch unbegrenzter Billionenhöhe gibt?!
Mit den neuen Regeln kann sich die im Prinzip unlimitiert refinanzierungsfähige EZB innerhalb weniger Monate Billionen an wertlosem Schrott gegen (noch immer) kaufkräftige Euros in die Bilanz holen. Und genau das wird auch passieren bzw. geschieht bereits seit Jahren – aber derzeit/künftig eben völlig hemmungslos. Und weil das immer noch nicht zu genügen scheint, werden eine Menge Schrottwerte auch noch heimlich und ohne Veröffentlichungspflicht in die EFSF- bzw. demnächst ESM-Bilanzen verklappt.
Besonders absurd übrigens auch Punkt 3 der EZB-Meldung: Die großen Verbrechen gegen den Wohlstand der Menschen geschehen nicht über „Geldwäsche“ oder „Terror“ von irgendwelchen dubiosen Finanzverbrechern – sondern ganz offen über einen totalitären Suprastaat, dessen machtgeile Diktatoren die angeblich so integre, „stabilitätsorientierte“ und „unabhängige“ EZB sowie die Parlamente der Nationalstaaten usurpiert haben zum kriminellen Zweck der Schein-„Legalisierung“ einer Ausplünderung der via EUR-System unterjochten Völker.
Und wie sieht es draußen aus? In der Welt? In den USA?
In der außer-EUropäischen Welt tobt ebenso wie in EUropa der Gelddruck-Wahnsinn. Wie sehr, wird von Fairesearch in „Zentralbanken fluten die Märkte mit USD-Liquidität“ (Artikel von heute, 22.9.2011) sehr schön kommentiert:
"In einer konzertierten Aktion stellen die Notenbanken den Finanzmärkten über den Jahresultimo hinaus zunächst bis zum März 2012 unbegrenzt Liquidität in US-Dollar zur Verfügung, um die Refinanzierung der Geschäftsbanken über das Jahresende zu sichern. Beteiligt sind daran die Federal Reserve, die EZB, die Bank of England, die Bank of Japan und die Schweizer Nationalbank. Jetzt liegen nicht nur die Leitzinsen bei oder nahe bei 0 % (ZIRP), auch volumenmäßige Beschränkungen sind nun aufgehoben. Das Angebot ist eine vorbeugende Maßnahme, um eine Zuspitzung der Lage von vorn herein auszuschließen und damit eine Destabilisierung im Bankensektor zu vermeiden. Die Swaps erwecken den Eindruck von einer Panik der Notenbanken, die die Probleme wiederum nur zeitlich um ein paar Monate verschieben. Eine Lösung der Überschuldungsproblematik ist das nicht. Die unaufhörlich steigenden Staatsschulden aber einfach mit einer steigenden Geldmenge zu finanzieren, das hat in der Geschichte noch nie funktioniert."
=> Ist es nicht schön, wie einig sich die Notenbanken im weltweiten Monetisierungsrausch sind und wie lieb sich alle Welteliten haben im Abwertungswettlauf zu Lasten der Bürger? Freies Geld hat für Bankster eben eine Menge mit freier Liebe zu tun. Eigentlich ist ungedecktes Geld für seine Schöpfer irgendwie sogar wie die Liebe selbst: Wie viel man davon auch immer davon schafft und weggibt – es wird nie weniger bzw. man kann immer noch mehr davon schaffen und hergeben. Und auch das über fractional banking geschöpfte Geld ist wie die Liebe: Je weniger man zurückbehält, desto mehr davon kann man schöpfen und hergeben (verleihen) – und desto mehr kommt dann wieder zurück. Mit Zinsen natürlich – also noch viel mehr als man vorher weggegeben hat. So verstanden sind die Banken im fractional reserve banking die personifizierte Liebe. Feuchte Träume von keynesianischen Geldromantikern werden wahr. Und das berühmte „Quantitative Easing“, bei dem bekanntlich auf jedes Rückbehalts-Erfordernis verzichtet und einfach Liebe –äh Geld– ohne Grenze geschaffen wird, ist der ultimative Orgasmus ohne Kondom in diesem seit 70-100 Jahren geträumten finanzerotischen Traum von Millionen...
Fairesearch weiter zu eben diesem QE-Thema:
"So versuchen es die Zentralbanken weiter mit "quantitativen Lockerungen" (QE), mit dem Kauf von Staatsanleihen. Die Fed hat schon über USD 1 Billion Treasuries gekauft, die BoJ noch weit mehr JGBs, die BoE über GBP 200 Milliarden Gilts und die EZB EUR 143 Milliarden dubioser Staatsanleihen. Hierzu werden die Notenbanken z.B. durch die OECD ausdrücklich ermuntert. [...] Der diskutierte Rettungsschirm EFSF birgt das Risiko, sich zu einem riesigen Euro-Bond zu entwickeln. So wird vermutlich die EZB weiter verpflichtet, Staatsanleihen von Peripherieländern zu kaufen. Sie selbst argumentiert, sie würde nicht der Stabilisierung der Staatsfinanzen dienen, sondern damit nur ihre Geldpolitik unterstützen. Es läuft auf QE in sehr großem Umfang durch die EZB hin."
=> Die OECD, die OECD – ja, genau, das ist dieser Arm der ungewählten Weltregierung, der sich immer ungefragt und ungebeten überall einmischt und überall „unverbindliche“ Standards herausgibt (zB auch zur Finanzüberwachung aller Menschen weltweit, was immer mit den Totschlagargumenten „Geldwäsche“ und „Terrorgefahr“ begründet wird – siehe oben). „Unverbindliche“ Standards, die aber ohne Not und regelmäßig von allen angeschlossenen Verwaltungseinheiten der Weltregierung (früher „souveräne Nationalstaaten“ genannt) immer „verbindlich“ gemacht und von den Satrapen in den Parlamenten (früher „Regierungen souveräner Nationalstaaten“ genannt) 1:1 in „legale“ Gesetze gegossen werden.
Schon komisch eigentlich, dass die OECD einen der Grundstandards des guten Wirtschaftens so gar nicht „verbindlich“ gemacht haben will: Den nämlich, den jeder Wirtschafts-Student schon im Grundstudium in seinen Lehrbüchern vorfindet: „Fristenkongruenz der Verschuldung“ – soll heißen „Kurzfristiges Vermögen bzw. kurzfristige Investitionen bzw. Zahlungsverpflichtungen dürfen durch kurzfristige Kapitalaufnahme finanziert werden; langfristige Investitionen dagegen nur durch langfristige Kapitalaufnahme“.
=> Denn was macht zB der größte OECD-Mitgliedsstaat, die USA: Unter dem euphemistischen Schlagwort „Twist“ werden von der Fed mit dem klaren Ziel der (noch tieferen) Zinsdrückung auch am langen Ende nun langfristige Papiere gekauft und über neu emittierte kurzfristige Anleihen finanziert. Da man doch unterstellen darf, dass sogar die USA noch langfristige Investitionen tätigen und nicht nur höchst kurzfristige Konsum- und Kriegsausgaben haben, ist dieses neue Vorgehen ein klarer Verstoß gegen die o.g. Lehrbuchregel, die übrigens nicht ohne Grund auch „Goldene Bilanzregel“ genannt wird!
=> Dieser Name erklärt zwar, warum die OECD als Teil der goldmanipulierenden Weltregierung und ihre Hunderttausend-köpfige MBA-Hydra in den gekauften und keynesianisch durchseuchten „wissenschaftlichen“ Thinktanks eine solche Regelung heute niemals mehr protegieren oder als „Standard“ verbindlich machen würden (was übrigens zB die hanseatischen oder auch preußischen oder auch schwäbischen Kaufleute schon vor Jahrhunderten auch ganz ohne OECD geschafft hatten). Eins aber bleibt doch sehr dubios:
=> Warum diese Fed-Maßnahme der weiteren Zinsdrückung per manipulierender Planwirtschaft nun ausgerechnet geeignet sein sollte, den Goldpreis zu drücken?! Das bleibt wohl das höchst eigene Geheimnis der Mainstreampresse – exemplarisch sei hier nur Wallstreet Online genannt - aber das Handelsblatt und andere berichteten mit ähnlich unlogischer Argumentation...
Und so bleibt uns nur, abschließend auch noch das Fazit von Dr. Unger / Fairesearch zu zitieren, bei dem ich lediglich ein einziges Wort verändern musste. Ein manipulierter Markt ist aus Sicht der Manipulateure nicht "irrational"...:
"Folgerung: die sonst rationalen Finanzmärkte reagieren recht irrational manipuliert. Bei den Aktienindices ein Kurssprung von 10 %, bei Staatsanleihen und Edelmetallen ein Rückgang. Diese Phase kann zu Depotbereinigungen in Aktien und zur Aufstockung bei Edelmetallen genutzt werden."
So ist es. Got Gold?