Es hatte sich schon einige Monate abgezeichnet, nun ist es soweit: Der öffentliche Druck angesichts der skandalösen Zustände bei der Lagerung des österreichischen Staatsgolds (bislang Lagerung zu noch immer 80% in London, zu 3% in der Schweiz, ein kleiner Teil angeblich seit Kurzem in Wien; überall schreiend intransparent und ungeprüft) ist zu groß geworden, als dass eine jahrzehntelang von der OeNB kategorisch ausgeschlossene Heimholung nach Wien noch länger verzögert werde konnte. Erst im Dezember 2014 in „Österreich nähert sich der Goldheimholung“ und dann nochmals im Februar 2015 hatte ich die absehbare Heimholung des österreichischen Goldes verlangt und prognostiziert: „Unsägliche Zustände beim österreichischen Nationalgold“. Daraus: „Obwohl die OeNB bei der Lagerstelle in England rd. 82 % ihrer physischen Goldbestände lagerte, fehlten in der Vereinbarung mit dieser Lagerstelle explizite Regelungen zu den Standards der Überprüfung und Wiegung des Goldes bei Einlieferung, zur Art der Verwahrung und zu den Eigentumsrechten. [Sic!] … Ich erwarte auch in felix Austria in den kommenden Jahren beim Staatsgold ‚Bewegung‘. Im wahren Wortsinn und gen Wiener Heimat! Alles andere wäre angesichts der hier skizzierten Zustände ein Dauerskandal. Doch auch in Österreich ist Goldheimholung leider ein Marathon, kein Sprint. Dieser Lauf wird (auch dort) fortgesetzt...“
Die OeNB muss nun also zunächst 33% ihres Goldes heimholen (50% das schwache Heimholungsziel - abzüglich 17% angeblich schon in Wien) – wodurch in London nur noch 30% verbleiben. Siehe Meldung unten im Handelsblatt *) unter Bezug auf die Kronen-Zeitung. Die dort erwähnte „neue Goldstrategie“ der OeNB wurde ebenso wie damals 2012/13 bei der Deutschen Bundesbank ausschließlich durch den öffentlichen Druck beschlossen (vermeldet am 16.1.2013 – nicht wie die „Krone“ schreibt erst „Ende 2013“). 33% wären übrigens 92 Tonnen – die Kronenzeitung schreibt seltsamerweise etwas von „kurzfristig 110 Tonnen“. Wie auch immer: Wir haben damit einen weiteren Nachahmerstaat des Bundesbank-Heimholungs-Präzedenzfalls seit 2013; und das ist natürlich bedeutsam – bestätigt und etabliert es doch den inzwischen dreijährigen internationalen Trend!
Sogar die Verzögerungstaktik („50% des Goldes werden erst bis 2020 heimgeholt.“) der Bundesbank sowie deren Lügen werden 1:1 und wörtlich von der OeNB übernommen: „Daher mache es Sinn, das Edelmetall zum Teil weiterhin dort aufzubewahren, wo es bei Bedarf auch verkauft werden könne (London).“ Mit diesem Mythos bzw. Geblubber räume ich im Buch „Holt unser Gold heim“ in Kapitel V.1.1 „Wir müssen im Krisenfall damit handeln können.“ gründlich auf. Kleiner Auszug aus dem Buch:
„Diese seit 2013 mantrahaft wiederholte ‚Logik‘ der Bundesbank ignoriert jede theoretische Gelderkenntnis und mannigfaltige historische Geldkrisen-Erfahrung: Ausgerechnet und explizit in einer globalen Krise mit ‚extremen Turbulenzen an den Devisenmärkten‘ will die Bundesbank ihr Gold im Ausland haben? Sie will ausgerechnet die einzige physische Vermögensposition ohne (in der Krise allgegenwärtige) Drittparteienrisiken gegen Papiergeld umtauschen, das inmitten dieser Turbulenzen genau dann vermutlich alle anderen loswerden wollen?! Warum um Gotteswillen sollte man in so einer Krisensituation die ultimative Währung Gold gegen genau dann hoch gefährdete Papiergeld-Devisen eintauschen wollen, deren Wert letztlich nur auf Vertrauen beruht, das gerade in der Krise im Gegensatz zu Gold sehr schnell evaporieren kann und wird, wie Hunderte von Papiergeld-Krisen der Weltgeschichte bewiesen haben? Diese Logik ist in keiner Weise nachvollziehbar, vielmehr ahistorisch und geradezu absurd! In einer solchen Situation wäre übrigens Gold notfalls auch in Frankfurt [oder Wien] problemlos handelbar – historische Zufälligkeiten wie Handelsplätze in New York oder London interessieren dann niemanden mehr.“
Fazit: Der Heimholungszug rollt weiter. In meinem neuen Buch „Holt unser Gold heim“ befasst sich das gesamte Hauptkapitel IV mit ausländischen Nachahmerbewegungen des von der deutschen Öffentlichkeit erzwungenen hiesigen Heimholungs-Präzedenzfalls. Österreich wird dabei in Kapitel IV.6 behandelt – u.a. darin die Prognose des heute nun vollzogenen Schritts der OeNB. Kapitel IV umfasst eine weltexklusive und ausführliche Darstellung der internationalen Heimholungsbewegungen in über 15 Ländern! Kaufen Sie das Buch zB hier: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3898799158/ban-21 .
Details, Inhaltsverzeichnis und prominente Stimmen zum Buch hier:
https://www.facebook.com/Holt.unser.Gold.heim.PeterBoehringer
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*) „Österreich holt Gold zurück nach Wien
Wien: ‚Aus Gründen der Risikostreuung‘ holt die Oesterreichische Nationalbank rund die Hälfte ihrer Goldreserven aus London zurück nach Wien. Laut einem Medienbericht hat die Zentralbank eine ‚neue Goldstrategie‘ beschlossen.
Die Oesterreichische Nationalbank holt einem Zeitungsbericht zufolge einen Teil ihres 280 Tonnen umfassenden Goldschatzes zurück nach Wien. ‚Aus Gründen der Risikostreuung‘ solle künftig die Hälfte des Edelmetalls in Österreich lagern, berichtete die ‚Kronen Zeitung' am Freitag im Internet ohne Angabe von Quellen. Nur noch 30 Prozent sollten in England bleiben, 20 Prozent in der Schweiz. Bislang lagern rund 80 Prozent der Reserven in England. ... Nun habe Nationalbank-Chef Ewald Nowotny mit seinen Fachleuten eine „neue Goldstrategie“ festgeschrieben. Die Nationalbank war zunächst nicht für eine Stellungnahme erreichbar. Auch die Bundesbank hatte vor zwei Jahren angekündigt, dass ab 2020 die Hälfte ihres Goldes in eigenen Tresoren in Frankfurt am Main gelagert werden soll.“