Seit eben raus: die schon länger überfällige Meldung der Bundesbank zur Gold-Heimholung 2014:
Die heimgeholten Tonnagen sind mit nun vermeldeten 120 Tonnen noch minimal höher als die von mir erwarteten 100 Tonnen. Das ist positiv zu sehen - und speziell die vielen sensationsheischenden US-Schreiber "BuBa has stopped repatriating!" sind nun endlich auch offiziell widerlegt.
Leider gilt weiterhin das erst neulich hier Geschriebene, denn auch die nun vermeldeten 120 Tonnen sind zu wenig.
"... die Bundesbank würfelt wohl gerade noch aus, welche Zahl sie in der schon verspäteten Pressemeldung für die Heimholungs-Tonnagen 2014 angeben soll. Oder wie man die wahrscheinlich mickrige Zahl für 2014 von voraussichtlich unter 150 Tonnen erklären soll. Und wie man das erneute Einschmelzen der Barren durch Unbekannt in Unbekannt und die Überführungen durch Unbekannt nach Frankfurt in eine sinnvolle PM packt..."
Immerhin: die Bundesbank beendete nun noch relativ zügig die weltweite Anspannung zum Thema - und vermeldete heute die Tonnagen 2014 noch vor der offiziellen Bilanz-PK im März.
Die Fakten der Goldheimholung von heute also (gemäß dpa): 120 Tonnen in 2014, davon 35 Tonnen aus Paris und 85 Tonnen aus NY (davon 50 Tonnen umgeschmolzen...). Man hat also in NY im Dezember 2014 noch einen Jahres-Endspurt hingelegt (vermutlich prophylaktisch im Hinblick auf weiteren öffentlichen Druck durch kommende Veröffentlichungen) - denn die Auslieferungs-Statistiken der Fed bis einschließlich November 2014 hatten mit bis dahin nur 43 Tonnen noch erheblich weniger hergegeben als die nun vermeldeten 85 Tonnen. Mindestens 42 Tonnen müssen alleine nur im Dezember 2014 von der Fed abgerufen worden sein. Der "gold drain" bei der Fed ist also zum Jahresende zügig weitergegangen - die Gesamt-Statistik aller Abrufe aller Länder bei der Fed liegt für Dezember aber noch nicht vor. Offenbar fürchtete die Bundesbank zu starke öffentliche und internationale Debatten, hätte man weniger vermeldet. Die nun berichteten Tonnagen für 2014 sind gerade ausreichend hoch, um die internationale Skepsis am Vorhandensein des Goldes in NY und an der Lieferbereitschaft der Fed nicht noch weiter zu nähren. Es war somit eine Zahl im Rahmen des psychologisch Erwartbaren.
Und natürlich schmolz man wieder mal (ohne Zeugen...) um. Wir warten auch heuer sicher vergebens auf einen Wirtschaftsprüfer, der die Transporte und Umschmelzungen testieren könnte - oder auch nur auf Barrennummernlisten USA-alt und BuBa-neu nach Umschmelzung...
Alles also wieder einmal nur unbelegte Verlautbarung der Bundesbank. Aber heute glauben wir es vorläufig. Hiermit pflichtschuldigst vermeldet. Die Temposteigerung der Bundesbank speziell bei der Heimholung aus NY (85 statt nur 5 Tonnen noch 2013) ist ein Erfolg unseres öffentlichen Drucks.
To be continued. Die Goldheimholung à la Bundesbank ist leider ein Bummel-Marathon, kein Sprint. Statt nach 30 Stunden (30 Jahren) beim aktuellen Heimholungstempo *) sollten wir aber besser schon nach 3 Stunden (Jahren) im Ziel sein! Und unser Startschuss war schon 2012!
*) Durchschnittliche Heimholungen 2013 und 2014: je ca. 78 Tonnen. Damit bei noch ca. 2200 Tonnen im Ausland knapp 30 Jahre bis Abschluss...